Mit einer weiteren Heimpleite zog sich Regensburg aus dem Aufstiegsrennen fürs erste zurück, zumal Sandhausen und Ingolstadt ungerührt siegten. Im Norden übernahm RWO in Vertretung Platz eins, Ahlen und Union bauten ihre Serien weiter aus. Im Duell der Altmeister gelang Eintracht Braunschweig ein wichtiger Dreier.
Regionalliga Nord
Eintracht Braunschweig und Rot-Weiss Essen, vor der Saison noch als Topfavoriten gehandelt, kämpften inzwischen um Platz zehn und lieferten sich dabei ein erbittertes Duell. Lange Zeit sprach alles für RWE, das durch Lorenz mit dem Pausenpfiff in Führung ging und die Niedersachsen eindeutig beherrschte. Als dann aber Erfen nach einer harten Entscheidung vom Platz flog (Gelb-Rot, 61.), half das den Löwen auf die Beine. Binnen drei Minuten konnten Kruppke (84.) und Rodrigues (86.) das Spiel tatsächlich drehen und die seit nun sechs Spielen ungeschlagene Eintracht bis auf einen Punkt an den zehnten Rang befördern. Essens Trainer Bonan bangt derweil wieder um seinen Job. In allen übrigen Partien triumphierten die Favoriten. Am ehesten unerwartet war noch Bremens Pleite in Emden (1:2), die Radovan Vujanovic mit dem Siegtor in Minute 85 besiegelte. Magdeburg gewann in Lübeck lediglich mit 1:0, brachte es dabei aber fertig, gleich zwei Elfmeter zu vergeben. Der VfB beendete das Spiel außerdem nur zu acht, da erst Hirsch (36.) und Canale (83.) vom Platz flogen und sich dann auch noch Torwart Hollerieth verletzte. Weil die Heimelf schon drei Mal gewechselt hatte, rückte Angreifer Weber zwischen die Pfosten. Sogar schon zur Halbzeit hatte der HSV zwei Mann weniger auf dem Feld und verlor entsprechend deutlich noch mit 0:3 in Ahlen. Genau wie die Rot-Weißen (vierter Sieg im fünften Spiel) baute auch Union Berlin seine stolze Serie aus (3:0 in Babelsberg) und sprang mit Spiel sieben ohne Niederlage wieder auf einen Aufstiegsplatz. Da Düsseldorfs Heimpartie gegen Dresden noch aussteht, übernahm Rang eins kommissarisch nun schon ein Neuling. RWO-Trainer Bruns fasste nach dem 4:2 gegen Verl die Lage der Liga entsprechend zusammen: „Wenn denn keiner aufsteigen will, dann machen wir das eben.“
Regionalliga Süd
Mit einem Heimsieg gegen die Bayern, dem ersten der Saison, wäre es für die Stuttgarter Kickers vielleicht noch nicht zu spät gewesen. Das Spiel aber endete 0:1 und damit wohl auch alle Hoffnung der seit 13 Spielen sieglosen Schwaben auf einen Platz unter den ersten Zehn. Sikorski (61.) sorgte für den Gnadenschuss. Erstaunlich resistent gibt sich zur Zeit dagegen der KSC, der auch aus Frankfurt einen Punkt mitnahm (1:1) und seit sieben Partien ungeschlagen ist. Für die Sportfreunde Siegen war das 0:0 in Elversberg ebenfalls ein Erfolg. Unterhaching und Kassel fochten im direkten Duell um gewichtige Punkte, die nach einem heißen Tanz am Ende im Sportpark blieben. Schon nach zwei Minuten stand es 1:1, ehe die Hessen gar noch ein zweites Mal in Führung gingen (35.). Nach dem Wechsel explodierte dann die Heimelf, zog binnen fünf Minuten auf zwei Tore davon und erreichte schließlich ein munteres 5:3, das in der Tabelle drei entscheidende Plätze ausmachte. Im Aufstiegsrennen stellten sich ebenfalls einige Weichen. So verpasste Aalen einen Big Point gegen Burghausen, wobei Branko Okic erst kurz vor dem Ende überhaupt das 2:2 gelang (88.). Nutznießer waren das Fink-Team aus Ingolstadt (2:0 gegen Pfullendorf) sowie der SV Sandhausen, der nach seinem Fehlstart in die Rückrunde nun wieder zu sich fand und durch Beisel (32.) und Altin (45.) mit 2:0 bei den Löwen gewann. Spitzenreiter Stuttgart ließ sich davon nicht beirren. Mit einem gewaltigen 3:0 in Regensburg hielten sich die Schwaben im Sattel und entledigten sich zugleich eines direkten Konkurrenten. Denn Aufsteiger Jahn verlor nach dem 1:3 gegen Ingolstadt damit auch das zweite entscheidende Topspiel und zog sich aus der Spitzengruppe bis auf weiteres zurück.
Maik Großmann
Es ist nicht so wichtig, wie viel du rennst, sondern wie du rennst. Man muss die Wege mit Hirn gehen, sonst sind sie vergeblich.
— Niko Kovac