Nahtlos an die Vorsaison angeknüpft

von Günther Jakobsen22:49 Uhr | 07.08.2009

Eine starke erste Halbzeit beider Mannschaften und zwei glänzende Tore von Misimovic und Grafite im zweiten Durchgang machten den unterhaltsamen Auftakt zur Saison in Wolfsburg aus. Der VfB beendete die Partie zu zehnt, der VfL machte da weiter, wo er im Vorjahr aufgehört hatte.

Überraschend lief Stuttgart mit den beiden erst in den letzten Tagen verpflichteten Offensivkräften Hleb und Pogrebnyak auf, während die Aufstellung des Wolfsburger Neulings Ziani aufgrund dessen guter Vorbereitung zu erwarten war. In den ersten zehn Minuten zeigten die Kontrahenten zwar Respekt voreinander, doch das Tempo zog schnell an. Im gegnerischen Strafraum wurde vorerst jedoch noch nichts bewerkstelligt. Fünf Minuten später rettete VfL-Keeper Benaglio allerdings kurz vor Cacau und wenig später köpfte Khedira nach einer Pogrebnyak-Flanke gefährlich aufs Tor, doch der Schweizer lenkte das Leder an den Innenpfosten und vereitelte die VfB-Führung. Damit war das Spiel in Fahrt gekommen: Dzeko setzte sich mit einem Solo gegen Delpierre und Tasci durch, doch Lehmann klärte reflexartig (20.). Ein Gewaltschuss von Schäfer, der knapp über den Kasten strich, meldete nun auch den VfL unmissverständlich an. Das Tempo blieb hoch, doch die Abwehrreihen konzentrierten sich wieder. Drei starke Szenen von Pogrebnyak (Benaglio hielt seinen Kopfball, 27.), Dzeko (Lehmann zur Stelle beim Flachschuss, 31.) und Grafite (erneut Lehmann mit einem Reflex, 34.) wurden jedoch nicht verhindert. Selbst ein erneutes Solo von Dzeko riss die VfB-Deckung wieder auf – Lehmann parierte wieder glänzend (39.). Die insgesamt dynamische erste Halbzeit schloss Cacau auf der Gegenseite mit einem Distanzschuss über das Tor ab (44.).

Nahtlos schlienen die Teams ans bisher gute Niveau anzuschließen, doch bis auf einen Schussversuch ins Aus von Progrebnyak (48.) sowie einer starken Flanke von Ziani, die Träsch akrobatisch per Luftgrätsche unschädlich machte (49.), fehlte es eine zeitlang an Torszenen. Die Mannschaften neutralisierten sich und die Abspiele landeten immer öfter beim Gegner. Die wenigen Strafraumaktionen strahlten kaum Gefahr aus. Dann aber eine geniale Aktion von Misimovic: halbrechts am 16er von Gentner angespielt schlenzte der Spielmacher nach einem flinken Haken die Kugel unhaltbar ins linke Toreck (71.). Lehmann hatte keine Chance. Doch es kam noch dicker für die Schwaben. Zuerst fiel Träsch nach einer weiteren Rettungstat mit einem Handbruch aus (80.), so dass Stuttgart (hatte bereits dreimal ausgewechselt) zu zehnt weitermachen musste. Als zwei Minuten später Grafite Tasci hinter sich ließ und auch Lehmann bezwang, war die Partie entschieden (82.). Den dezimierten und geschockten VfB in den letzten Minuten zu beherrschen, war für den VfL dann nicht mehr die große Herausforderung. Stuttgart hatte letztlich nach der Halbzeit stärker nachgelassen und der VfL zwei individuelle, tolle Aktionen zum Sieg genutzt.

Ulrich Merk



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