Neustart für VfB?

von Günther Jakobsen16:00 Uhr | 11.12.2009

Ein Duell der Gegensätze (Letzter gegen Erster) steht am Freitag an, ein Spitzenduell zweier Punktgleicher am Samstag (Werder gegen Schalke) und der Versuch des VfB Stuttgart, mit neuem Trainer (Christian Gross) die Wende zu bewirken, am Sonntag.

Die Hertha hat genau so viele Tore geschossen wie Leverkusen bislang kassierte: neun. Damit ist allerdings nur jeweils ein Charakteristikum aufgeführt, das erklärt, warum die Berliner das Tabellenende bekleiden, derweil die Westdeutschen seit nunmehr acht Spieltagen in Folge die Spitzenposition behaupten. Die mangelhafte Durchschlagskraft bereitet Friedhelm Funkel jedoch die größte Sorge - ohne entsprechende Trefferquote ist der erhoffte Anschluss ans Restfeld auf Sicht nicht machbar. Jupp Heynckes heizt den Erfolgshunger seiner Spieler mit verlängertem Urlaub an: Geht Leverkusen als Herbstmeister in die Winterpause, dürfen Kießling und Co. knapp eine Woche länger pausieren. Druck also auf der einen Seite, Verheißung auf der anderen.

Das Verfolgerduell zwischen Werder und Schalke bietet als Topspiel diverse reizvolle Ansätze: Grün-Weißer Offensivzauber gegen königsblaue Zähigkeit etwa, oder den Vergleich der DFB-Keeper Wiese und Neuer. Möglich wäre auch ein peruanisches Stürmerduell; wenn Pizarro rechtzeitig fit wird und seinen Vorsprung im Torjägerranking vor Landsmann Farfan zu verteidigen gedenkt. Auch für die Bayern und den Hamburger SV geht es bereits am Samstag darum, ihre Positionen in der Spitzengruppe zu festigen. Der FCB will seinen Erfolgslauf beim VfL Bochum fortsetzen, den man auf dessen Platz bereits 19 Mal (33 Spiele) bezwingen konnte. Beim HSV indes ging der Trend nach unten: Vor dem Gastspiel beim 1. FC Nürnberg warfen sieben sieglose Spiele die Labbadia-Elf auf den fünften Rang zurück. In Hoffenheim ist man sich bewusst, dass die Gäste aus Frankfurt in Schlagdistanz lauern (Ralf Rangnick: „Wir wollen in der Tabelle nicht nur vor Frankfurt bleiben …“) und auch Mönchengladbach empfängt mit Hannover 96 ein Team, das die Gastgeber mit einem Auswärtssieg passieren könnte. Gleiches gilt auch für das Spiel Freiburg gegen Köln. „Wir müssen vor Kontern auf der Hut sein …“, warnt SC-Co-Trainer Damir Buric vor den schnellen Gegenstößen der „Geißböcke“, die neun ihrer 14 Zähler auswärts holten.

Ob der Trainerwechsel-Effekt beim VfB Stuttgart auch in der Bundesliga fortwirkt, wird sich beim Gastspiel der Schwaben in Mainz erweisen. Sicher scheint, dass dies für Christian Gross keine leichte Aufgabe wird. Gemeinsam mit Leverkusen ist der FSV das stärkste Heimteam der Liga (17 Punkte). Das zweite Sonntagsspiel führt die Tabellennachbarn Wolfsburg (Platz 8) und Dortmund (7) zueinander. Acht Partien ohne Niederlage führten den BVB ganz eng an die internationalen Startplätze heran. Psychologisch haben die Schwarz-Gelben somit einen klaren Vorteil gegenüber dem Titelverteidiger, der neben dem Champions League-Aus zuletzt auch drei sieglose Ligaspiele in der Volkswagen-Arena hinlegte. „Wir sollten nicht versuchen, das fußballerisch zu lösen“, weist Jürgen Klopp seine Schützlinge darauf hin, Wolfsburgs spielerischem Potenzial eine Kampfbereitschaft entgegen zu stellen.

André Schulin



Möller hat mit seinem Berater bei uns um mehr Geld gepokert, gleichzeitig gesagt, er stünde bei einem anderen Club im Wort. Dann hat er offenbart, dass er nach Schalke gehen will. Wir haben ihm nicht gesagt, dass er bekloppt ist. Aber gedacht haben wir es schon.

— Michael Meier