Bundesliga - News

Nicht Fisch, nicht Fleisch

von Günther Jakobsen10:17 Uhr | 19.02.2009

Mit einem überzeugenden Auftritt gegen den ruhmreichen AC Mailand wollten die in der Krise steckenden Werderaner endlich die Wende herbeiführen. Dies gelang nur zum Teil, denn Bremen erarbeitete sich viele Chancen, konnte allerdings nur eine nutzen und offenbarte überdies einige Schwächen in der Defensive.

Während den Hausherren lediglich der gelbgesperrte Frings fehlte, musste Milan mit Nesta, Gattuso, Kaka, Pato und Shevchenko gleich auf fünf große Namen verzichten. Zudem saßen die angeschlagenen Maldini und Beckham nur auf der Bank. Die Veranstaltung war noch keine 60 Sekunden alt, da wären die ersatzgeschwächten Italiener beinahe schon ins Hintertreffen geraten: Mertesackers Kopfballverlängerung nach einer Diego-Ecke landete bei Alexandros Tziolis, dessen kläglicher Schuss aus sechs Metern jedoch kein Problem für Dida darstellte. Bestärkt durch diese hochkarätige Gelegenheit, steuerte Werder weiter den Kasten der noch schläfrigen Rossoneri an und stand in Person von Almeida zwei weitere Male dicht vor dem Führungstor (3./5.). Nach zehn Minuten hatten sich die Mailänder dann geordnet und unternahmen ihrerseits die ersten Vorstöße, aus denen Flamini (15.) und Inzaghi (16.) aber nichts Zählbares zu machen wussten. Die Teams bewegten sich nun auf dem gleichen Niveau und hielten sich vornehmlich im Zentrum des Platzes auf. Die einzige nennenswerte Aktion in dieser Phase ging auf das Konto von Clemens Fritz, der sich aus der Distanz Dida geschlagen geben musste (26.). Zehn Zeigerumdrehungen später trat der Rechtsverteidiger erneut ins Rampenlicht – diesmal allerdings mit einem katastrophalen Fehlpass, den Flamini zu einer Flanke und Routinier Filippo Inzaghi zu einem Schuss ins linke Eck nutzte. Bremen zeigte sich ratlos und verabschiedete sich mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine.

Dort erinnerte sich die Schaaf-Elf offensichtlich an ihre starke Anfangsphase, denn mit Wiederanpfiff orientierte sie sich wieder konsequent nach vorne und verbuchte eine Doppelchance durch Diego und Pizarro, deren Versuche aber von der AC-Abwehr geblockt wurden (48.). In kurzen Abständen erspielten sich die Werderaner die nächsten Möglichkeiten, doch Hugo Almeida (53./57.) und erneut Diego, dessen 22-Meter-Aufsetzer in den Fängen von Dida endete (56.), brachten die Kugel nicht im Zielbereich unter. Die Gäste begaben sich in gewohnter Manier nur noch gelegentlich über die Mittellinie, waren bei diesen Ausflügen allerdings brandgefährlich. So scheiterte Inzaghi zunächst an Wiese (58.) und dann an der Querstange (66.). 180 Sekunden später probierte es Naldo mit einem Kopfball, den Dida aber entschärfte. Die Grün-Weißen ließen sich von den zahlreichen vergebenen Gelegenheiten nicht entmutigen und wurden in der 84. Minute belohnt: Almeida legte per Kopf auf Diego ab, der das Spielgerät mit der Brust annahm und zum 1:1 in der rechten Ecke versenkte. Bremen wollte mehr und hätte den großen Befreiungsschlag um ein Haar geschafft, doch Zambrotta verlängerte einen Freistoß Diegos nur an den Pfosten und Claudio Pizarro setzte den Nachschuss weit über das Gehäuse (90.).

Christian Brackhagen



Wir müssen die Basis fundieren.

— Rainer Bonhof