Nullnummer für Bayer

von Günther Jakobsen12:26 Uhr | 21.09.2012

Zum Europapokal-Auftakt kam Bayer Leverkusen gegen Metalist Kharkov über ein Unentschieden nicht heraus. Die Leverkusener waren die eindeutig feldüberlegene Mannschaft, allerdings hielten sie den Druck auf den Gegner nicht konsequent hoch.

Schon bei ihrer letzten Europa-League-Teilnahme hatten es die Leverkusener mit Metalist Kharkov zu tun bekommen. Damals setzten sich die Werkskicker aus Deutschland souverän mit 4:0 und 2:0 in der dritten Runde durch. Inzwischen war das ukrainische Team, Nummer drei im Lande hinter Schachtjor Donezk und Dynamo Kiew, doch deutlich stärker geworden. Aber eine Gemeinsamkeit zu damals gab es noch: Das Leverkusener Trainerduo Hyypiä/Lewandowski nutzte wie sein Vor-Vorgänger Heynckes die Europa League, um Leistungsträger wie Schürrle zu schonen. Stattdessen erhielten Spieler aus der zweiten Reihe wie Bellarabi und Hosogai eine Bewährungschance. Die Rheinländer waren sichtlich um Wiedergutmachung für den schwachen Saisonstart in der Bundesliga (nur ein Sieg aus den ersten drei Spielen) bemüht. Doch sie taten sich schwer gegen die körperlich robusten und agilen Metalist-Kicker. In der ersten Viertelstunde spielten die Leverkusener gefällig nach vorne, ohne aber gefährlich zum Abschluss zu kommen. Stattdessen musste die Werkself in der Defensive vor den Kontern der Ukrainer aufpassen. Cristaldo wurde mit einem langen Ball auf die Reise geschickt. Der Argentinier ließ noch Wollscheid stehen und scheiterte dann mit seinem Schuss an B04-Torwart Leno (11.). Mitte der ersten Halbzeit schienen sich beide Mannschaften auf einen Waffenstillstand geeinigt zu haben. Die Bayer-Elf bestimmte zwar die Partie, jedoch blieb sie in dieser Phase mit ihrem behäbigen Angriffsspiel meist im kompakten Mittelfeld der Gäste stecken. Allerdings verzichteten die Gäste auch auf ihre gefährlichen Konter. Erst zehn Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit eröffnete Leverkusen wieder das Feuer. Eine verunglückte Hosogai-Direktabnahme war der Startschuss (35.). Nur wenige Augenblicke später scheiterte Renato Augusto mit seinem Schuss an Metalist-Keeper Goryainov, nachdem ein gegnerischer Verteidiger den Ball nicht kontrollieren konnte (36.). In der Schlussminute der ersten Halbzeit fuhr Villagra Kießling gerade noch eben im Fünf-Meter-Raum entscheidend in die Parade. Nach der anschließenden Ecke drosch Toprak die Kugel übers leere Tor.

Die zweite Halbzeit stellte eine Kopie der ersten Hälfte dar. Nach einem guten Start der Leverkusener in Durchgang zwei, inklusive einem Distanzversuch von Renato Augusto, den Goryainov über die Latte lenken musste (53.), gab es eine knappe halbe Stunde lang Leerlauf. Metalist wollte lediglich dieses Ergebnis über die Zeit bringen und tat nur etwas für seine Defensive. Bayer war dagegen auf den Sieg aus, aber die zündende Idee im Angriff fehlte, selbst nachdem die zunächst geschonten Leistungsträger Schürrle und Castro eingewechselt worden waren (63.). Nach 82 Minuten machten die Rheinländer das Spiel einmal schnell, und schon wurde es brandgefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse. Bellarabi scheiterte zweimal an Goryainov, und den Nachschuss setzte Schürrle an die Latte. Die Werkskicker erhöhten zwar danach die Schlagzahl, ohne sich allerdings eine weitere gute Torchance herauszuspielen.

Senthuran Sivananda



Ich brauche vor jedem Spiel einen mexikanischen Feuertopf von meiner Frau.

— Andreas Brehme zum Thema ,,Aberglaube unter Fußballprofis".