Nur Aufsteiger siegen

von Günther Jakobsen11:55 Uhr | 12.12.2011

Basel hat sich vom Siegsrausch noch nicht erholt, die Young Boys und der FC Zürich beenden die erste Saisonhälfte nicht dort, wo sie sich selber sehen, Aufsteiger Lausanne kam endlich wieder einmal zu einem Dreier und Servette bescherte Hakan Yakin einen bitteren Abgang beim FC Luzern.

Im Berner Derby mussten die Young Boys in der ausverkauften Arena in Thun noch einmal vor der Winterpause auf Kunstrasen antreten. Im Heimstadion Wankdorf wurde dieser mittlerweile wieder durch Naturrasen ersetzt. Der ehemalige Young Boys-Stürmer Christian Schneuwly brachte das Heimteam nach zehn Minuten in Führung. Der Ausgleich durch Ben Khalifa unmittelbar danach wurde durch Schiedsrichter Graf nicht gegeben, weil dieser ein Foulspiel gesehen haben wollte. Auch auf der anderen Seite wurde später ein Tor wegen einer Abseitsstellung ebenfalls wohl zu Unrecht nicht anerkannt. Der Ausgleich bezüglich der Fehlentscheide. Den toremäßigen Ausgleich erzielte Ben Khalifa dann doch nach einer schönen Einzelleistung an der Grundlinie. Kurz vor Schluss wurde auch ein Tor von Costanzo wegen einer äußerst knappen Abseitsstellung nicht gegeben. Die flotte Partie endete unentschieden.

Der FC Zürich spielte gegen Sion engagierten Fußball und ging durch Mehmedi nach einer halben Stunde in Führung. Das Tor wäre allerdings irregulär gewesen, weil Mehmedi im Abseits stand. Sion erkämpfte sich den Ausgleich. Vanczak war dafür verantwortlich und zwar wie gewohnt nach einem Freistoß mit dem Kopf. In Zürich hat man offenbar noch nicht realisiert, weshalb der Verteidiger auf Rang Zwei der Torjägerliste steht.

Die Grasshoppers hätten mit einem Sieg gegen Lausanne am FC Zürich vorbei ziehen können. Doch die Waadtländer überrollten das Heimteam in der Startphase. Negrao traf nach fünf Minuten. Eine halbe Stunde später erhöhte Marin. Die Gäste aus Zürich steigerten sich in der zweiten Hälfte etwas, kamen aber nur zum Anschlusstreffer durch Pavlovic. Der verdiente Sieg ermöglichte dem Aufsteiger eine etwas ruhigere Winterpause.

Hakan Yakin war in seinem letzten Spiel im Luzerner Dress kein schöner Abschied gegönnt. Der Gegner, Servette Genf, ging durch Eudis in Führung. Winter schaffte den Ausgleich und Yakin hätte die Partie mit einem Elfmetertreffer in die gewünschte Richtung lenken können. Doch Barroca parierte den Schuss des üblicherweise sicheren Elfmeterschützen. Für das Team des größeren Bruders Murat Yakin kam es noch schlimmer. De Azevedo holte mit seinem Treffer alle drei Punkte an den Genfersee. Die Fans, welche wegen neuer restriktiver Stadionregeln ohne Fahnen und Transparente vor Ort waren, bereiteten dem exzentrischen Ausnahmefußballer dennoch einen warmen Abschied. Hakan Yakin wird den Rest der Saison beim unterklassigen Bellinzona bestreiten.

Der FC Basel bekundete nach der überraschenden Achtelfinalqualifikation gegen Manchester United in der Champions League bei Neuchâtel Xamax Mühe. Erst der Platzverweis von Besle nach der zweiten Gelben Karte öffnete den Gästen etwas die Räume. Streller nutzte diese und machte das Führungstor. Doch die Neuenburger kamen zum verdienten Ausgleich. Dampha traf zehn Minuten vor Schluss mit dem Knie.

Andreas Beck, Bern



Die Spieler bestimmen, was gemacht wird, nicht ich. Ich als Trainer reagiere auf die Spieler, was die mir anbieten. Wenn die mir anbieten, eine Woche in der Nase zu bohren und wir dann jeden Gegner schlagen, dann bohren wir eben die ganze Woche über in der Nase!

— Felix Magath