Der letzte Hinrundenspieltag könnte, abgesehen vom FC Bayern (Rang 1) und FC Schalke (Rang 4), für alle anderen Klubs noch Änderungen in der Tabelle zur Folge haben. Ein Vergleich mit dem Stand am 16. Spieltag der vorigen Saison weist allerdings schon vorher Gewinner und Verlierer aus.
Die Punktehamster
Zum gleichen Zeitpunkt in der vorigen Saison trennten den Tabellenführer und den Sechsten lediglich sechs Punkte, jetzt sind es deren 19 (!). Die Spitzenklubs haben das Feld klar distanziert. Bayern (aktuell 41 Punkte/am 16. Spieltag der vorigen Saison 33), der Hamburger SV (37/22) und Werder Bremen (35/27) haben gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr Punkte gesammelt, was sich im aktuellen Tabellenstand niederschlägt. Schalke (31/33) und Hertha (25/25) hielten ihr Level, das ist aber offensichtlich zu wenig, um den Anschluss nach ganz oben zu halten. So steht Hertha gegenwärtig als Fünfter zwar tabellarisch besser da, als mit der gleichen Punktzahl wie aus dem Vorjahr, als man Siebter war, ist aber doppelt so weit von CL-Rang drei entfernt (zehn Punkte). Und das ist eine Menge Holz.
Erfolgreiche Borussen
Aus der Tiefe des Tabellenkellers kommend können sich die beiden Borussias, - die Mönchengladbacher in höherem Maße (22/16), Dortmund (21/17) - als Gewinner fühlen. Dann hat es sich mit den positiv darstellenden Bilanzen aber auch schon. Frankfurt ist gewiss auch den Gewinnern zuzurechnen, aber wie die weniger gut gestarteten Mitaufsteiger Duisburg und Köln ohne BL-Vorjahresvergleich.
Viele Enttäuschte
Stuttgart (22/30), Hannover (20/28), Leverkusen (18/25), Wolfsburg (18/27), Bielefeld (17/24), Mainz (15/22), Nürnberg (13/18) und vor allem Kaiserslautern (9/20) blieben allesamt deutlich hinter ihrer Vorjahresausbeute zurück, woran selbst ein jeweiliger Sieg am 17. Spieltag wenig zu verändern vermag. Setzt sich diese Entwicklung linearisch fort, droht eine sich früh herauskristallisierende Gruppe von vier, fünf Vereinen die die internationalen Ränge unter sich auszumachen, während der Rest das breite Mittelfeld mit nahtlosem Übergang zur Abstiegszone bildet. Sechs Punkte betrug vor einem Jahr der Abstand des damaligen Letzten (Freiburg) zum rettenden Ufer. Zuviel, wie sich herausstellte und auch die beiden anderen im Keller positionierten Vereine (Rostock und Bochum) konnten sich nicht mehr retten. Ein Trost für Kaiserslautern und die zwei anderen derzeit am stärksten bedrohten Klubs: Sie sind dichter dran. Fazit: Oben scheint sich eine Gruppe abzusetzen, die den Rahm abschöpft, derweil sich unten die Abstände verringern. Sicher keine Novität in der Bundesligahistorie, aber angesichts der immer bedeutsamer werdenden Einnahmequelle aus den internationalen Wettbewerben - die den Vorsprung der vorn positionierten Vereine manifestieren - ein beachtenswerter Aspekt.
André Schulin
Nun spiel und renn doch endlich mal, du fette Sau!
— Schalkes Bernd Thiele über Nachwuchsstar Wolfram Wuttke.