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Nur teilweise überzeugend

von Günther Jakobsen09:27 Uhr | 13.03.2009

Nach der 1:4-Blamage in Mönchengladbach enttäuschte der HSV gegen Galatasaray Istanbul im ersten Abschnitt erneut, um mit Wiederbeginn ein völlig anderes Gesicht zu zeigen. Zu mehr als einem 1:1 reichte es trotz 37-minütiger Überzahl und einer ganzen Reihe dicker Chancen aber nicht.

Die Gäste, die von rund 15.000 Fans unterstützt wurden, mussten auf ihr Innenverteidigerduo Cetin/Güngör, die Mittelfeldmänner Topal und Linderoth sowie auf Angreifer Baros verzichten und gingen auch deshalb zunächst keine Risiken ein. Hamburg dagegen legte gleich den Vorwärtsgang ein und setzte in Form eines etwas zu hoch angesetzten 22-Meter-Schusses von Piotr Trochowski die erste Duftmarke (3.). Es sollte jedoch für lange Zeit die letzte gelungene Offensivaktion der Rautenträger gewesen sein, was auf die eigene Einfallslosigkeit sowie auf die gute Defensivarbeit des Kontrahenten zurückzuführen war. In der 28. Minute war es dann wieder Trochowski, der mit einem von De Sanctis stark parierten Distanzaufsetzer die Führung auf dem Schlappen hatte. Stattdessen schlug das ballsichere Galatasaray vier Zeigerumdrehungen später mit seiner ersten Möglichkeit eiskalt zu: Boateng beförderte die Kugel bei einem Zweikampf mit Lincoln unglücklich zu Ayhan Akman; der Kapitän nahm Maß und erzielte mit einem Schuss an den rechten Innenpfosten den im Europapokal so wichtigen Auswärtstreffer. Der HSV spielte weiterhin ohne Konzept, verbuchte aber dennoch eine vorzügliche Chance durch den freistehenden Petric, der sich allerdings De Sanctis geschlagen geben musste (35.).

Um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren, die schwache erste Halbzeit vergessen zu machen, kehrten die Rothosen früh auf den Rasen zurück. Und tatsächlich markierte Marcell Jansen in Minute 49 auf Kopfballvorlage von Petric mit einem Volleyschuss aus acht Metern das 1:1. Nachdem Nonda nur 120 Sekunden darauf eine hochprozentige Gelegenheit ausgelassen hatte, begab sich Hamburg wieder in die gegnerische Hälfte und provozierte eine Rote Karte für Asik, der Mladen Petric daran hinderte, einen Guerrero-Pass zu erlaufen (53.). Damit war endgültig klar, wie der weitere Verlauf der emotionalen Partie aussehen würde: Istanbul verteidigte und die Hausherren bemühten sich um das Führungstor, das Petric (56.) und Benjamin (67.) beinahe auch gelungen wäre. In der 71. Minute schickte HSV-Coach Jol dann mit Ivica Olic, der überraschenderweise auf der Bank gesessen hatte, einen dritten Stürmer ins Rennen. Erstmals gefährlich wurde der Kroate in der Schlussphase, als die Hamburger großen Druck erzeugten und den türkischen Meister von einer Verlegenheit in die nächste trieben. Doch weder Olic, der lediglich das Außennetz (84./90.) und den Pfosten (90.) traf, noch Trochowski, der aus zwölf Metern deutlich zu hoch zielte (88.), brachten das Spielgerät im Kasten unter. Somit mussten sich die Rautenträger mit einem 1:1 zufrieden geben, das Galatasaray als Favoriten in den Rückkampf gehen lässt.

Christian Brackhagen



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— TV-Experte Matthias Sammer beim Champions-League-Viertelfinale Manchester City gegen Bayern München (3:0).