Confederations Cup - News

Offener Schlagabtausch in der Verlängerung

von Günther Jakobsen12:45 Uhr | 27.06.2005

Im Elfmeterschießen setzte sich Argentinien gegen Mexiko durch und erreichte das Confed-Cup-Finale gegen Brasilien. Mexiko hielt lange gleichwertig mit, in der Schlussphase des Spiels jedoch schien die "Albiceleste" physisch stärker.

Schon bald wurde klar, dass Mexiko, ähnlich wie im Spiel gegen Brasilien, auch den Argentiniern das Leben schwer machen würde. Mit einem dicht gestaffelten Defensivverbund, hoher Laufbereitschaft und sicherem Kombinationsspiel erspielten sich die Mittelamerikaner eine leichte Überlegenheit in der ersten Phase der Begegnung. Lozano und Marquez brachten das Leder kurz hintereinander aufs Tor (5.), Argentiniens Schlussmann German Lux parierte jedoch souverän. Ein Distanzschuss Riquelmes deutete erstmals eine Torgefahr durch die "Albiceleste" an (15.), doch auch in diesem Fall war beim Keeper, Mexikos Oswaldo Sanchez, Endstation. Selten gelang es einem Team, aussichtsreiche Angriffsaktionen an den gegnerischen Strafraum heranzutragen - die Defensivstrategen dominierten beiderseits. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff glückte es dann Argentinien doch noch, sich erfolgversprechend durch die mexikanischen Reihen zu mogeln. Sorin überlupfte den bereits ausgespielten, am Boden liegenden Keeper Sanchez, doch ein Abwehrspieler schlug das Leder noch klar vor der Linie aus dem Gefahrenbereich.

Wesentlich druckvoller als zuvor kamen die Argentinier aus der Kabine und durchbrachen die mexikanische Abwehrlinien mehrfach, doch ein schneller Gegenstoß, den Sinha mit einem Pfostentreffer abschloss (55.), unterstrich, dass die Elf von Trainer Ricardo Lavolpe sich keineswegs einschnüren lassen wollte. Dennoch wurden die verstärkten Bemühungen Argentiniens erkennbar, die Spielregie in die Hand zu nehmen. Zwei Kopfballchancen durch Coloccini, im Anschluss an eine Ecke, sorgten für Gefahr (61.). Mexiko suchte bei seinen Gegenattacken Torjäger Borgetti in Stellung zu bringen, die Anspiele waren jedoch zu ungenau. Einige hässliche Fouls prägten zudem die zweiten 45 Minuten. Zunächst sah Coloccini nur Gelb nach einem üblen Check gegen den Kopf seines Gegenspielers (70.). Bei jeder Ballberührung wurde der Abwehrspieler fortan ausgepfiffen. Sein Mannschaftskollege Saviola trat in der 90. Minute nach und wurde zurecht des Feldes verwiesen (Rote Karte); ebenso wie Mexikos Marquez, wegen wiederholten Foulspiels (Gelb-Rot).

In der Verlängerung erinnerte nichts mehr an die im ersten Spielabschnitt noch so undurchdringlichen Defensivkonzepte. Die interessanten Szenen vor und in den Strafräumen lösten sich nahtlos ab und Mexiko setzte den ersten Treffer. Nach einem langen Sololauf über links drang Salcido in Argentiniens Sechzehner ein und schaufelte das Leder, nicht unbedingt sehr kraftvoll, in Richtung Tor. Coloccini grätschte jedoch in den Ball und fälschte ihn, über seinen somit ausplatzierten Keeper Lux hinweg, in die Maschen ab (104.). Argentinien hatte offensichtlich die größeren Kraftreserven, denn die Spieler der "Albiceleste" erhöhten nochmals die Schlagzahl und kamen in der zweiten Hälfte der Verlängerung zum sich abzeichnenden Ausgleich. Figueroa, der wenige Minuten zuvor eine todsichere Chance (aus zwei Metern frei vorm Tor) ausgelassen hatte, schob die Kugel im Fallen durch die Beine von Mexikos Keeper Sanchez zum Ausgleich ein (110.). Weitere Chancen ließ das Team von Jose Pekerman aus, so musste das Elfmeterschießen entscheiden. Die ersten fünf Schützen beider Mannschaften verwandelten sicher, dann scheiterte Mexikos Osorio mit einem zu schwach geschossenen Ball an Lux. Cambiasso platzierte die Kugel anschließend souverän flach im rechten Eck und sicherte Argentinien den Finaleinzug gegen Brasilien.



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