Aus der Serie „Ich bin mit meinen Gedanken immer nur bei Ihnen, Herr Professor! – Und bei Zinedine Zidane…“ Rotterdam, 2. Juli 2000. Im Stadion „De Kuip“, wo Deutschland gut zwei Wochen vorher „Das Kapitel Nationalmannschaft auf Grund gefahren“ hatte, wie Oliver Kahn meinte, wurde Frankreich durch ein Golden Goal von David Trezeguet zum 2:1 nach Verlängerung gegen Italien Europameister 2000. Der „Equipe Tricolore“ gelang gegen
Italien, das bis tief in die Nachspielzeit durch Marco Delvecchio (55.) mit 1:0 führte, ein Kunststück, das zuvor nur Deutschland geschafft hatte: Europameister und Weltmeister bei zwei aufeinanderfolgenden Turnieren in Folge.

David Trézéguet
•Mittelfeld•Frankreich
Zum Profil
Person
Alter
47
Größe
1,90
Gewicht
80
Fuß
B
Daten
Ligue 1
Spiele
-
Tore
-
Vorlagen
-
- Im Jahr 1998 hatte Frankreich, angeführt vom überragenden Zinedine Zidane, im eigenen Land durch ein 3:0 im Finale gegen Brasilien in Paris erstmals den WM-Titel gewonnen.
- Spanien zog in den Jahren 2008 (Europameister in Wien, 1:0 gegen Deutschland) und 2010 (WM) nach.
„Jetzt sind wir die Deutschen“, dieses Zitat von einem der französischen Sieger brachte es auf den Punkt.
Effektiv, nervenstark, mit Punch vor dem Tor – so präsentierte sich die Mannschaft von Nationaltrainer Roger Lemerre in Belgien und den Niederlanden.
Frankreich Europameister 2000: Sieben Weltmeister in der Startelf
Oder anders: Eine goldene Spielergeneration erlebte ihre absolute Blütezeit.
- Von den französischen Weltmeistern, die am 12. Juli im neuen Stade de France den Titel geholt hatten, standen noch immer sieben Spieler in der Startelf von Rotterdam – Fabien Barthez, Lilian Thuram, Marcel Desailly, Bixente Lizarazu, Didier Deschamps, Youri Djorkaeff und Zinedine Zidane.
- Zwei Mal musste auf dem Weg zum Titel für Frankreich das „Golden Goal“ entscheiden – im Halbfinale gegen Portugal am 28. Juni 2000 in Brüssel durch Zidane und im Finale gegen Italien.
- Nur beim 3:0 gegen Dänemark in der Vorrunde am 11. Juni 2000 in Brügge gewann Frankreich höher als mit einem Tor Differenz.
- Alle drei Finalrunden-Spiele von „Les Bleus“ – gegen Spanien, Portugal und Italien – endeten 2:1.
„Eine großartige Europameisterschaft, die Techniker sind zurück“, schwärmte Frankreichs Idol Michel Platini.

Frankreich
•Fifa-Weltrangliste: 3•Stand: 10.07.2025

Italien
•Fifa-Weltrangliste: 11•Stand: 10.07.2025
In diesem sehr speziellen Fall meinte Monsieur Le Platini wohl eher die Minimalisten…
Aber: Frankreich war die neue Nummer eins in Europa.
Diesen Rückstand sollte die in der Vorrunde sang- und klanglos ausgeschiedene deutsche Mannschaft erst 14 Jahre später, bei der WM 2014 in Brasilien, wieder gutmachen – 1:0 im Viertelfinale von Rio de Janeiro.