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Optimale Reisezeit

von Günther Jakobsen10:00 Uhr | 26.10.2007

Hamburg hatte mehr erwartet vom frisch gekrönten Meister und zögerte daher lange, seine Überlegenheit auch umzumünzen. Erst nach einer Stunde gingen die Hanseaten in Front. Weil Brann Bergen auch anschließend kaum ein Mittel zur Gegenwehr fand, fuhr der HSV mit drei leicht erbeuteten Punkten nach Hause.

Auf dem Papier schien Brann Bergen kein leichter Gegner, doch konnte den Deutschen kaum etwas Besseres passieren, als gerade jetzt zu den Norwegern zu fahren, denen ihre Meisterfeier noch in Beinen und vor allem Köpfen hing. Auch ohne van der Vaart, de Jong und Guerrero erwies sich Hamburg daher früh als das frischere Team, auch wenn Trochowskis Freistoß (8.) für längere Zeit die einzige Torchance blieb. Im engen Mittelfeld der Hanseaten blieb Brann Bergen immer wieder hängen. Fast kein einziger Ball im ersten Abschnitt fand so den Weg bis in die Arme von Frank Rost. Helstad, der einzige Angreifer, sah überhaupt keine Handhabe gegen die langen Recken wie Reinhardt und Kompany. Wann immer es gefährlich wurde, dann nur vor dem Kasten der Gastgeber. Olic und Trochowski etwa kamen mitunter zum Abschluss, außerdem setzte Zidan sich einmal schön in Szene und scheiterte aus spitzem Winkel (29.). Während die Hamburger noch Luft nach oben hatten, schien ein Tor der Gastgeber schon zur Halbzeitpause nahezu utopisch.

Einen kurzen Moment lang schien sich dies zu ändern, nachdem Brann mit zwei Wechseln ein wenig Unruhe stiftete und durch Helstad auch endlich den ersten Schuss abgab (48.). Den HSV aber kostete es nur wenig Mühe, das kleine Feuer alsbald zu löschen und daran weiterzuarbeiten, was schon vor der Pause auf den Weg gebracht wurde, nämlich das Führungstor. Nach einer guten Stunde war dieses Etappenziel dann erreicht. Schon vorher hatten die Gäste es aus der Distanz mehrfach probiert. Und auch nicht zum ersten Mal war es nun Kompany, der sich zentral vor dem Tor unbedrängt anspielen ließ, kurz Maß nahm und einen überlegten Schuss ins äußere rechte Eck ansetzte. Vom Innenpfosten sprang der Ball unhaltbar ins Tor. Endgültig bestätigte Bergen danach den Eindruck, dass für ein Spiel auf europäischem Level an diesem Abend die Kräfte fehlten. Ein einziges Mal noch, nach einem Fehler von Guy Demel, geriet das 0:1 kurz in Gefahr, als Helstad grätschend über das Tor schoss. Allein Olic (71./75.) dagegen hätte mit mehr Konzentration Hamburgs Sieg noch erhöhen können, der völlig ungefährdet letztlich zustande kam und dank der harmlosen Norweger nicht einmal großen Kraftaufwands bedurfte.

Maik Großmann



Schlechte Nachricht: Für das Spiel in Brügge reicht es leider nicht. Gute Nachricht: Für einen Muskelfaserriss bin ich zu langsam, am Samstag will ich wieder dabei sein.

— Christoph Kramer