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Oranje im Finale

von Günther Jakobsen23:23 Uhr | 06.07.2010

Zwei Distanztreffer erleuchteten die insgesamt recht verhaltenen ersten 45 Minuten - und entließen beide Teams auf Augenhöhe in die Pause. Uruguays Hoffnungen wurden dann durch einen holländischen Doppelschlag gemindert; der 2:3-Anschlusstreffer aus der Nachspielzeit entfachte wenige Momente der Spannung.

Keine Frage - Uruguay ging als Außenseiter ins Spiel; der Ausfall von Topgoalgetter Suarez (Rot-Sperre) verstärkte diesen Status. Schlussmann Muslera unterlief in der Anfangsphase eine kleine Unsicherheit - seine zu kurz geratene Faustabwehr konnte Kuyt jedoch nicht nutzen (4.). Beide Teams setzten zunächst auf vorsichtiges Abtasten, deshalb fiel der Führungstreffer der Holländer wie aus heiterem Himmel. Völlig unerwartet hatte van Bronckhorst halblinks aus 37,6 Metern abgezogen und setzte das Leder, vom Innenpfosten abprallend, in den langen Winkel (18.). Die Südamerikaner benötigten einige Zeit, ehe sie mehr in ihre Offensive investierten. Dass sie zum Ausgleich kamen, ging zum großen Teil auf die Kappe Stekelenburgs. Zwar wurde Uruguays Star Diego Forlan zu viel Platz gelassen, doch sein Schuss aus 26 Metern kam recht zentral aufs Tor - Hollands Schlussmann reagierte mit einem verunglückten Faustabwehrsuch, der den Einschlag nicht verhindern konnte (41.).

Mit etwas Dusel überstanden die Oranjes eine kritische Situation aus der 51. Minute. Cavani erkämpfte das Leder gegen Stekelenburg, nachdem Boulahrouz einen schlechten Rückpass gespielt hatte. Alvaro Pereira lupfte den Ball aufs Tor, aber der aufmerksame van Bronckhorst klärte per Kopf. Uruguay kam immer besser ins Spiel; erst nach der 60. Minute schaltete auch die Elftal einen Gang höher, so dass nun die interessanten Schauplätze häufiger wechselten. Einer guten Freistoßmöglichkeit Uruguays (67., Stekelenburg parierte Forlans Schuss) folgte auf der Gegenseite eine Doppelchance der Niederländer (68., Muslera parierte van der Vaarts Schuss, Robben setzte den Abpraller drüber). Wenig später die Entscheidung: Am Sechzehner der Südamerikaner wanderte der Ball so lange durch die niederländischen Reihen, bis Sneijder flach aufs rechte Eck abzog. Muslera war die Sicht versperrt, seine Reaktion kam deshalb zu spät (70.). Das 1:2 war noch nicht verdaut, da fand die Kugel erneut den Weg ins Netz der Südamerikaner. Kuyt hatte Zeit und Raum, von links präzise in den Strafraum zu flanken. Robben bewies, dass er zur Not auch per Kopf treffen kann und ließ Muslera keine Abwehrchance (73.). In der 86. Minute verschenkte er bei einem Konter leichtfertig eine höhere Führung, was sich kurzzeitig als fatal hätte erweisen können. Maxi Pereira markierte in der Nachspielzeit das 2:3 - und Uruguay zettelte in der Restzeit noch einige turbulente Szenen im Oranje-Strafraum an, die jedoch folgenlos blieben.

André Schulin



Bellingham bellt da ganz laut.

— Marco Hagemann, DAZN, im CL-Spiel Borussia Dortmund gegen Ajax Amsterdam (1:3) über Jude Bellingham.