DFB-Team

Patzer in Portugal

von Günther Jakobsen14:56 Uhr | 05.09.2010

Erleichterung in England, Frust in Frankreich und Patzer in Portugal - die EM-Qualifikation lieferte gleich zum Start Stoff zum Debattieren. Rehhagels Nachfolger kam mit einem blauen Auge davon.

Durch ihren 1:0-Sieg in Brüssel, bei der spielerisch ambitionierten belgischen Mannschaft, hat die deutsche Nationalelf einen guten Start in die EM-Qualifikation hingelegt. Der 3:0-Auswärtserfolg der Türken in Kasachstan, mit einem herrlichen Volleytreffer Hamit Altintops, konnte ebenfalls als Favoritensieg verbucht werden und brachte Guus Hiddinks Mannen vorerst an die Spitze der Gruppe A. Österreich und Aserbaidschan greifen erst am Dienstag ins Geschehen ein.

Im Großen und Ganzen hielten sich die Überraschungen in allen neun Gruppen im Rahmen, zwei Resultate riefen jedoch Verwunderung hervor. Zunächst musste Frankreichs neuer Chefcoach Laurant Blanc feststellen, dass die Equipe Tricolore so schnell nicht wieder auf Erfolgskurs zu bringen ist. Statt eines hoffnungsvollen Neustarts nach dem WM-Debakel ging der Einstieg in die EM-Qualifikation in die Hose. Die von Bernd Stange trainierten Weißrussen entführten durch Kislyaks späten Treffer (86.) alle drei Punkte aus dem Stade de France (Gruppe D). Ein Remis aus der Gruppe F stellte Frankreichs Pleite jedoch noch in den Schatten: Der Underdog aus Zypern erkämpfte sich in Portugal eine 4:4-Punkteteilung, Avraam glich für die Gäste in der 89. Gruppe zum sensationellen Endstand aus.

Dem nach der WM mächtig unter Druck geratenen englischen Nationalcoach Fabio Capello dürfte - Defoe sei Dank - wieder etwas wohler zumute sein. Der Italiener hatte sich beklagt, in der englischen Presse von Superman zu einem Monster mutiert zu sein; Defoes drei Treffer beim sicheren 4:0-Heimsieg gegen Bulgarien (Gruppe G) dürften Capello aus der Schusslinie genommen haben. Rooney glänzte als Vorbereiter.

Die Griechen kamen im ersten Pflichtspiel der Post-Rehhagel-Ära zu einer 1:1-Punkteteilung gegen Georgien (Gruppe F). Etwas mehr hatte sich der neue Coach Fernando Santos sicherlich erhofft, doch der frühe Gegentreffer durch Iashvili (3.) setzte die neu formierten Hellenen unter Druck. Spiropoulos sorgte für den Endstand (72.).



Wir müssen jetzt unseren Wut-Motor anwerfen!

— Thomas Müller, FC Bayern, nach drei Remis in Serie in der Bundesliga zum Start ins Jahr 2023.