Vor dem 19. Spieltag kreisen bei vielen Klubs Fragezeichen, wie die durch Verletzungen und Sperren über den Haufen geworfenen Formationen neu aufgestellt werden sollen. Besonders dringlich betrifft diese Problematik auch das Spiel Gladbach gegen Leverkusen. Die Hausherren brauchen jeden Punkt für den Klassenerhalt, die Gäste zum Verbleiben in der Spitzengruppe.
Während Frankfurts Coach Michael Skibbe nach personellen Alternativen für seine ausgedünnte Abwehr späht („Ich suche noch nach Offensivspielern, die in der Defensive spielen können“), hat der Hamburger SV Mühe, die um den Verein kursierenden Spekulationen um Matthias Sammer (als möglicher neuer Sportdirektor) und Ruud van Nistelrooy (Wechsel zu Real Madrid) in den Hintergrund zu drängen. „Diese Woche hatte man in der Öffentlichkeit nicht den Eindruck, dass es um das Spiel geht. Es ist aber ein ganz wichtiges Spiel“, versucht Armin Veh, den sportlichen Wert der Freitagspartie deutlich zu machen. Er deutete an, dass wahrscheinlich Trochowski für den gesperrten Jarolim in die Startelf rückt und Petric für eine Einwechslung in Frage kommt.
Für den 1. FC Kaiserslautern gilt es, den Ausfall seines gesperrten Goalgetters Lakic zu verkraften. Etwa 7.000 Fans werden die Pfälzer nach München begleiten, wo der heimische FC Bayern nach der besten Variante sucht, den Ausfall Riberys (Kapselverletzung) aufzufangen. Bei Tabellenführer Borussia Dortmund rechnet Trainer Jürgen Klopp zum Spiel gegen den VfB Stuttgart damit, Barrios länger einsetzen zu können, als beim Rückrundenstart. Geringe Chancen haben die angeschlagenen Bender und Zidan. Auch die Gäste sind nicht frei von personellen Sorgen. Cacau ist sehr fraglich, Marica und Harnik wohl nur für Teilzeitarbeit einsetzbar. Die drei ausgesprochen positiv überraschenden Teams aus Hannover (gegen Schalke), Mainz (gegen Wolfsburg) und Freiburg (gegen Nürnberg) haben die Chance, vor eigenem Publikum weitere Punkte draufzupacken. S04-Coach Felix Magath will jedoch in Hannover punkten: „Die 96er haben bisher überdurchschnittlich gut gepunktet, wir hingegen noch nicht“. Bei den „Wölfen“ erinnert sich Trainer McClaren noch mit Grausen an das Hinspiel gegen die 05er und hofft auf Revanche: „Die Niederlage damals hat uns sehr wehgetan“. Auch die Nürnberger verbindet eine schlechte Hinserienerfahrung mit dem aktuellen Gegner, der indes lange nicht in Bestbesetzung auflaufen kann. „Ich sehe die vielen Verletzungen der Freiburger nicht als großen Vorteil für uns an“, meint jedoch Dieter Hecking, dem mit Gündogan (Fußverletzung) ebenfalls ein Schlüsselspieler fehlt. Im Spiel der Bundesliga-Altmeister Köln und Bremen richten beide Teams den Blick zuerst auf das untere Ende der Tabelle. Und die Bremer, die das Duell in den letzten Jahren meist gewannen, auf ihre hintere Reihe, da Prödls Gelb-Sperre erneut eine Umstellung erforderlich macht. Köln muss Petit ersetzen (Muskelfaserriss).
Nicht aufgrund ihrer Tabellensituation stehen die rheinischen Rivalen aus Gladbach und Leverkusen vor einer vergleichbaren Entscheidung, wohl aber in personeller Hinsicht: Sollte man die nach langer Verletzung auf ihre Einsätze lauernden Hoffnungsträger - Dante beim VfL, Ballack bei Bayer - zu diesem Zeitpunkt einer Dauerbelastung unterwerfen? Michael Frontzeck will diesbezüglich die letzten Trainingseindrücke abwarten; Jupp Heynckes wurde durch die kurzfristige Verletzung Barnettas (Meniskusriss) einer gesetzten Mittelfeldkraft beraubt. Im letzten Spiel der 19. Runde, wenn Hoffenheim die Gäste aus St. Pauli begrüßt, könnten die umgekrempelten Kraichgauer noch eine weitere Neuerung anbringen: Auch für den bereits im Dezember letzten Jahres verpflichteten Abwehrspieler Firminho traf nun die offizielle Freigabeberechtigung ein. Die Gäste aus Hamburg traf die schlechte Kunde von der Zwangspause ihres Kapitäns und Mittelstürmers Marius Ebbers bereits unmittelbar nach dem Remis gegen Freiburg. „Wir denken, dass unser Kader so breit aufgestellt ist, dass wir diesen Verlust auch ohne Neuzugang kompensieren können“, hielt Pauli-Manager Helmut Schulte an der Vorgabe fest, keinen Wintereinkauf zu tätigen.
Es war wie bei einem Kegel-Ausflug, die Bar war die ganze Nacht geöffnet und es gab sogar eine Modenschau.
— Toni Schumacher in BILD über die WM 1982 und das Trainingslager am Schluchsee (,,Schlucksee").