Plötzlich ein Endspiel

von Günther Jakobsen17:11 Uhr | 02.05.2011

Dass die "Blues" noch eine echte Titelchance bekommen würden, war kaum abzusehen. Manchester Uniteds Niederlage bei den "Gunners" eröffnete Chelsea jedoch die große Chance, am folgenden Spieltag - allerdings auswärts - den "Red Devils" die Führung abzujagen.

West Bromwich Albion musste lange zu den potenziellen Abstiegskandidaten gezählt werden. Mit dem 2:1-Heimerfolg über Aston Villa sollte sich die Sache jedoch zugunsten der „Baggies“ gewandelt haben, die bei drei noch ausstehenden Spieltagen acht Zähler Vorsprung (43 Punkte, Platz 11) auf Abstiegsrang 18 anhäuften. Und der Erfolg wurde unter erschwerten Bedingungen eingefahren: Zunächst haute Meite die Kugel bei einem fatal verunglückten Abwehrversuch ins eigene Netz (5.), dann, nachdem Odemwingie ausgeglichen hatte (60.), geriet man durch Scharners Platzverweis (63., Gelb-Rot) in Unterzahl. Ein Konter in der 84. Minute führte jedoch zum Erfolg. Mulumbu, von einem Abwehrspieler und Gästekeeper Friedel in die Zange genommen, chippte den Ball trotz Bedrängnis ins gegnerische Gehäuse. Aston Villa hielt seinen 13. Rang (41 Punkte).

Unvermutet eng wurde es im Titelkampf. Ausgerechnet der FC Arsenal - selber mutmaßlich ohne Chance, noch ganz vorn angreifen zu können - spielte mit seinem knappen 1:0-Sieg gegen Tabellenführer Manchester United den Steigbügelhalter für den Londoner Rivalen FC Chelsea, der nun aus eigener Kraft den Titel verteidigen könnte - ein Sieg am folgenden Spieltag bei ManUnited vorausgesetzt. „Das ist für Chelsea eine Riesenchance“, war sich Sir Alex Ferguson im Klaren darüber, dass das Duell mit den „Blues“ zum entscheidenden Spiel der Saison werden könnte. Die Niederlage bei den „Gunners“ wurde in der 56. Minute perfekt gemacht, als Ramsey nach van Persies starker Vorbereitung flach ins linke Eck traf. Natürlich fehlten auch in diesem Vergleich die strittigen Szenen nicht, doch Vidics nicht geahndetes Handspiel wurde dadurch ausgeglichen, dass gegen Spielende ein Foul an Owen im Sechzehner vom Schiri ebenfalls ignoriert blieb. Chelsea gewann 2:1 gegen Tottenham Hotspur, der fünfte Sieg der „Blues“ in Folge. „Wir hatten bei einigen Entscheidungen Glück …“, räumte Carlo Ancelotti ein. Unter anderem betraf dies die beiden Treffer der Gastgeber. Sandro hatte die „Spurs“ mit einem herrlichen Distanzschuss in Führung gebracht (19.). Lampards Schuss, ebenfalls aus größerer Entfernung, flutschte Gästekeeper Gomes durch die Beine. Dem tückischen Leder hinterher krabbelnd konnte der Brasilianer die Kugel tatsächlich noch stoppen bevor sie die Linie in vollem Umfang überquerte. Dies Detail entging dem Unparteiischen allerdings, so dass es kurz vor der Pause 1:1 stand (45.). Auch enging dem Schiedsrichtergespann die knappe Abseitsstellung Kalous, der sich in der 89. Minute als Siegtorschütze feiern lassen konnte. Den "Blues" war´s recht ...

André Schulin



Bei einem Nachwuchs-Lehrgang in Duisburg erzählte mir Berti Vogts von einem Andreas Möller. Um den sollte ich mich mal kümmern. Das war Sonntag. Bis ich am Montag die Telefonnummer herausbekommen hatte, war es schon Nachmittag. Ich rief an, doch Andreas Möller erzählte mir, dass er eine halbe Stunde zuvor einen Vertrag bei Eintracht Frankfurt unterschrieben habe.

— Bayern-Manager Uli Hoeneß zum Nicht-Transfer von Andy Möller.