Potsdam und Frankfurt im Viertelfinale

von Günther Jakobsen10:43 Uhr | 11.11.2011

Wie erwartet, erreichten die beiden deutschen Vertreter das Viertelfinale der Frauen-Champions League. Frankfurt machte dies durch ein überzeugendes Hinspiel möglich, sodass die Niederlage im Rückspiel gegen Paris Saint-Germain dem Einzug in die nächste Runde nicht im Weg stand. Potsdam hatte das Hinspiel ebenfalls dominiert und auch das Rückspiel stellte den amtierenden deutschen Meister vor keine großen Probleme.

Der 1. FFC Frankfurt hatte sich bereits nur mit Mühe überhaupt erst ins Achtelfinale gespielt. Gegen den norwegischen Vizemeister Stabæk FK verlor der deutsche Rekordmeister das Hinspiel mit 0:1 und musste sich im Rückspiel deutlich steigern. Das taten die Damen von Trainer Sven Kahlert und gewannen mit 4:1, was den Einzug in die Runde der letzten Sechzehn bedeutete. Dort wartete mit Paris Saint-Germain der französische Pokalsieger der Saison 2009/2010 und Vizemeister 2011. Das Hinspiel fand am 2. November in Frankfurt statt und die Gastgeberinnen lieferten eine starke Partie ab. Bereits in der 9. Minute erzielte Fatmire Bajramaj die Führung für die europäischen Königinnen von 2002, 2006 und 2008. In der zweiten Halbzeit legten Melanie Behringer (47.) und Kerstin Garefrekes (54.) nach, die Gäste aus Paris hatten dank einer guten Abwehrleistung der Frankfurterinnen kaum eine Torchance. Eine Woche später ging es zum Rückspiel nach Paris und die Mainstädterinnen schienen gleich da weitermachen zu wollen, wo sie bei Spiel Nummer Eins aufgehört hatten. Es dauerte keine zwei Minuten bis die Schweizer Nationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic den deutschen Vizemeister und Pokalsieger in Front brachte. Dann jedoch taten sich die Frankfurterinnen vermehrt schwer und Paris zeigte, dass auch sie nicht unverdient am Wettbewerb teilnahmen. Kurz vor der Halbzeit traf die Amerikanerin Alexandra Long zum Ausgleich und in der zweiten Halbzeit sollte der Siegtreffer für die Französinnen fallen. Dafür benötigte Paris jedoch tatkräftige Mithilfe des Gegners. Weltmeisterin Saki Kumagai verlängerte einen Kopfball von Long ins eigene Netz (78.). Die ohne Saskia Bartusiak und Melanie Behringer (beide wurden für den Bundesligakracher gegen Turbine Potsdam geschont) angetretenen Frankfurterinnen drängten danach auf den Ausgleich, mehr als ein Kopfball von Garefrekes an die Querlatte sprang dabei jedoch nicht heraus. Paris gewann am Ende verdient, doch dank des 3:0-Hinspielerfolges erreichte der FFC Frankfurt das Achtelfinale dennoch.

In der vergangenen Saison hatte der 1. FFC Turbine Potsdam die Titelverteidigung verpasst; mit 0:2 unterlag das Team von Bernd Schröder Olympique Lyon. Nun sollte nach 2005 und 2010 der dritte Titel eingefahren werden. In der 1. Runde traf der deutsche Meister auf den isländischen Vizemeister Þór Akureyri (Thór/KA). Dem 6:0 im Hinspiel folgte ein 8:2 im zweiten Spiel und die Turbinen standen im Achtelfinale. Dieses bestritten die Filmstädterinnen gegen den schottischen Meister und Sieger der CL-Qualifikationsrunde, Glasgow City LFC. Nach drei Toren in der ersten Halbzeit (Genoveva Anonma, 2.; Bianca Schmidt, 15.; Anja Mittag, 25.) machte Potsdam den Klassenunterschied in der zweiten Hälfte noch deutlicher. Erneut Anonma (47.), ein Doppelpack von Weltmeisterin Yuki Nagasato (51., 56.), zwei weitere Treffer von Mittag (72., 75.), Chantal de Ridder (78.) und ein Eigentor von Amy McDonald (81.) sorgten für einen klaren 10:0-Erfolg, der keine Zweifel daran aufkommen ließ, dass Potsdam es ins Viertelfinale schaffte. Die Bestätigung folgte beim Rückspiel, das die „Torbienen“, die ihrem Namen erneut alle Ehre machten, mit 7:0 gewannen. Chantal de Ridder begann das muntere Toreschießen nach nur fünf Minuten, Anja Mittag legte in der 10. Minute nach. Noch vor der Pause trafen die erst 18-jährige Kristin Demann (20.) und erneut de Ridder (41.). Nach dem Seitenwechsel ließ Potsdam es verhältnismäßig ruhig angehen. Mittag zum Zweiten (62.), Stefanie Draws (72.) und Isabell Kerschowski (88.) trugen sich dennoch in die Torschützenliste ein und trugen dazu bei, dass Turbine mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein ins Viertelfinale einzog.

Lisa Ramdor



Von der klassischen Wohnqualität her gibt es sicher Posten, die schöner sind. Aber als ich in Rom Antonio Cassano vom Training nach Hause schicken musste, hat es mir auch nix genutzt, dass ich mir danach stundenlang das Colosseum anschauen konnte. Da hätte ich auch aufs Bayer-Kreuz sehen können.

— Rudi Völler bei seinem Amtsantritt in Leverkusen