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Prachtsieg nach Stotterstart

von Günther Jakobsen09:12 Uhr | 07.11.2008

Eine halbe Stunde lang hatte man vom Wolfsburger Gegner eine sehr hohe Meinung. Kaum aber glich die Magath-Elf einen nicht einmal unverdienten Rückstand aus, fiel der SC Heerenveen schon bald auseinander und verlor im immer größeren Druck des VfL die Orientierung. Gleich mit 5:1 langte Wolfsburg schließlich hin und feierte damit einen fabelhaften Start in seine Gruppe.

Während die Wölfe dem Spielbetrieb bisher hatten zuschauen müssen, hatte Heerenveen gleich seine erste Partie in den Sand gesetzt und stand daher unter einem noch größeren Druck als der VfL. So war es auch zu erklären, dass die Gäste sich im ersten Abschnitt ein wenig übernahmen. Mit einem Warnschuss durch Pranjic (8.) forderten sie die Wölfe heraus und ließen sich anschließend auf einen recht offenen Schlagabtausch ein. Krzynowek, der überraschend nach langer Zeit wieder in der Startelf stand, machte seinem noch schläfrigen Team mit einem Lattenschuss schließlich Beine (24.). Um endgültig aufzuwachen aber brauchte es dann einen Rückstand, den Väyrynen nach einem Konter besorgte, indem er Alex Madlung wie einen Schuljungen düpierte (31.), den Dzeko allerdings im Handumdrehen auch wieder ausglich: Eine simple Ecke von Misimovic köpfte der Bosnier völlig unbedrängt ein (34.). Schon jetzt musste Heerenveen sein Anfangstempo bitter bereuen. Noch war es nämlich kein Feuerwerk, dass der VfL zündete, sondern schlicht die Behäbigkeit der niederländischen Abwehr, die aus dem 0:1 noch vor der Pause sogar ein 2:1 werden ließ. Mit einem strammen Linksschuss auf Zuspiel Dejagahs legte Grafite den Hebel somit endgültig um (39.).

Mit Wiederbeginn war klar zu erkennen, dass sich Felix Magath die vielen Fehler des erstens Abschnitts fortan verbat. Nur einmal noch mussten die Wölfe sich hüten, als Benaglio ein Ball durch die Finger glitt und Riether kurz vor der Torlinie den Ausgleich knapp verhinderte (47.). Mehr aber war von den Gästen in der Folge nicht zu sehen, weil sie alle Hände voll zu tun bekamen, der immer größeren Angriffswucht der Niedersachsen Herr zu werden. Bezeichnend hierbei das Tor zum 3:1, als der SCH eigentlich schon geklärt hatte, Misimovic aber noch entschlossen dazwischen sprang und den Ball aus Bauers Fuß so über die Linie drückte (53.). Wolfsburg stand nun voll im Saft, während die Niederländer fast alles mit sich machen ließen. Dzeko nach einer Flanke von Grafite (60.) und schließlich Krzynowek, der sein starkes Comeback mit einer seiner berühmtem Linkskanonen garnierte (71.), schraubten den Auftaktsieg schließlich gar noch auf 5:1, was aufgrund der ersten Halbzeit ein wenig befremdete, insgesamt aber besonders der schwachen Moral des SC Heerenveen gerecht wurde. Nicht zuletzt wegen der Tordifferenz stehen die Niederländer nun zumal mit dem Rücken zur Wand, während der VfL mit einem angenehmen Polster zum folgenden Auswärtsspiel nach Braga reisen kann.

Maik Großmann



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— Legendärer Dialog mit Frank Rost, Schalke 04, und premiere-Reporter Patrick Wasserziehr.