Pukki traf Hannover ins Mark

von Günther Jakobsen17:51 Uhr | 06.11.2011

Zu Beginn dieser Saison hatte Teemu Pukki im Alleingang den FC Schalke 04 fast aus der Europa League geschossen. Doch seit seinem Wechsel von HJK Helsinki zu den Knappen war der finnische Stürmer erst einmal in der Versenkung verschwunden. Im Auswärtsspiel in Hannover kehrte er auf die Bildfläche zurück - und zwar wie. Dank seiner beiden Tore holte Schalke bei Hannover 96 zumindest einen Punkt.

Bereits nach zwei Minuten hätten die Schalker in Führung gehen können, eigentlich sogar müssen. Nach einer Ecke kam Höwedes frei vor dem Tor zum Abschluss, doch der Kapitän drosch den Ball über die Latte. Sechs Minuten später besaß auch Hannover seine erste Torchance. Schalkes Innenverteidiger Papadopoulos ließ einen Schlaudraff-Pass zu Pinto durch, aber dessen Schuss parierte S04-Keeper Unnerstall. Nur eine Minute später zappelte der Ball sogar im Schalker Netz, allerdings blieb Abdellaoues vermeintlichem Führungstreffer zu Recht die Anerkennung verwehrt, weil Vorlagengeber Schlaudraff im Abseits gestanden hatte. Nach dieser schwungvollen Anfangsphase konzentrierten sich jedoch beide Mannschaften erst einmal auf die Abwehrarbeit und agierten in der Offensive mit zu wenig Schlagkraft. Dementsprechend rar gesät waren die Strafraumszenen nun. Wie aus heiterem Himmel gingen die Königsblauen in der 26. Minute in Führung. Nach Fuchs´ Zuspiel eilte Hannovers Keeper Zieler aus dem Tor heraus. Gegen Huntelaar hätte er sich den Ball wohl geschnappt, aber statt des verletzten Niederländers (Nasenbeinbruch) spielte der schnelle Finne Pukki in der Sturmspitze. Und der Wuschelkopf legte die Kugel an Zieler vorbei und schob ins verwaiste Tor ein. Mit der Führung im Rücken hätten sich die Königsblauen zurückziehen und den Gegner kommen lassen können. Doch nur drei Zeigerumdrehungen später gelang Hannover der Ausgleich. Ausgerechnet Papadopoulos fälschte Panders Freistoßvorlage ins eigene Tor ab. Danach drängten die Niedersachsen sogar auf den Führungstreffer, während sich die Gäste zu weit zurückfallen ließen und lediglich nach Kontern gefährlich waren. Allerdings wäre Draxler in der 34. Minute alleine auf dem Weg zum Tor gewesen, wenn nicht der Linienrichter zu Unrecht eine Abseitsstellung des Schalker Youngsters gesehen hätte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten auch die Niedersachsen Pech mit einer Entscheidung der Unparteiischen, als nach einem Rempler von Papadopoulos gegen Abdellaoue der Strafstoßpfiff ausblieb (44.).

Elf Minuten nach dem Wiederbeginn entwischte der schnelle Pukki zum zweiten Mal der Hannoveraner Hintermannschaft, doch diesmal traf er einzig das Außennetz. Diese vergebene Chance war der Weckruf - allerdings nicht für die Knappen, sondern für die Hannoveraner, die ihre Angriffsbemühungen noch einmal intensivierten. Im direkten Gegenzug an die Pukki-Möglichkeit strich ein Schuss von Ya Konan am linken Pfosten vorbei (57.), und nur wenig später fiel das Führungstor für die Platzelf. Schlaudraff schlug mit dem Außenrist eine schöne Flanke, die Abdellaoue in die lange Torecke köpfte (59.). Die Königsblauen wollten natürlich nicht mit einer Niederlage heimfahren, aber ihre Angriffsbemühungen prallten an der sicheren Deckung der Gastgeber ab. Vielmehr war Hannover nach Kontern einem weiteren Treffer näher als Schalke dem Ausgleich. Jedoch versäumten es die Niedersachsen, die Führung auszubauen, und kassierten stattdessen den überraschenden Ausgleichstreffer. Die Hannoveraner Verteidiger störten Farfan zu wenig, so dass der Peruaner zu Pukki durchstecken konnte, und der Finne brachte die Kugel aus spitzem Winkel im Tor unter (73.). In der Schlussphase nahmen beide Mannschaften den Sieg ins Visier, allerdings hatten die Knappen mehr zuzusetzen. Zieler musste innerhalb weniger Augenblicke zweimal gegen Holtby parieren (86.). Auf der Gegenseite verfehlte ein Rausch-Schuss lediglich um Zentimeter das Zielgebiet (89.).

Senthuran Sivananda



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