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Qualitätsunterschied im Angriff

von Günther Jakobsen09:30 Uhr | 18.12.2008

Die Befürchtung, dass die Teams in Anbetracht ihrer bereits feststehenden Qualifikation für die K.o-Runde einen müden Freundschaftskick abliefern würden, bestätigte sich nicht. Die Partie war zwar nicht hochklassig, wurde aber vor allem in der zweiten Hälfte offensiv geführt und fand in Hamburg einen verdienten Sieger, das durch das 3:1 den ersten Platz behauptete.

Während Aston Villas Coach Martin O’Neill auf eine Vielzahl von Stammkräften, darunter die Nationalspieler Young, Agbonlahor und Barry, verzichtete, schickte HSV-Trainer Martin Jol die beste ihm zur Verfügung stehende Elf aufs Parkett. Diese bemühte sich um Spielkontrolle, suchte zunächst allerdings vergeblich nach einem Eingang in den Gästestrafraum. Der erste Vorstoß der Engländer war dagegen gleich mit einer Chance verbunden, doch Kapitän Reo-Coker zielte aus 14 Metern zu ungenau (11.). In der 18. Minute tauchten dann auch die Rautenträger endlich vor dem gegnerischen Gehäuse auf: Trochowski bediente mit einem langen Pass Mladen Petric, der die Kugel annahm und zu seinem 15. Pflichtspieltor im rechten Eck versenkte. Mit der Führung im Rücken präsentierte sich Hamburg deutlich kombinationssicherer als noch in der Anfangsphase und schlug in Gestalt von Olic, der aus sechs Metern und unter heftiger Bedrängnis eine Flanke Aogos einköpfte, zum zweiten Mal zu (30.). Vier Zeigerumdrehungen später hätte Piotr Trochowski per Volleyabnahme fast sogar auf 3:0 erhöht. Die Villans indes hatten nicht viel zu bieten, verströmten lediglich durch einen hauchdünn über den Kasten rauschenden Gardner-Versuch ein wenig Gefahr (36.). Die letzte Aktion des ersten Abschnitts gehörte Jansen, dessen Weitschuss an der Querstange endete (45.).

Der HSV ruhte sich keineswegs auf seinem Vorsprung aus, sondern suchte weiter den Weg nach vorn. Weil auch die Gäste auf einen Treffer aus waren, entwickelte sich eine weitgehend offene Auseinandersetzung, in der die Jol-Schützlinge weiterhin über die größeren Offensivqualitäten verfügten. Im Anschluss an Gelegenheiten durch Petric (47.) und Gardner (56.) landete ein Befreiungsschlag von Mathijsen bei Ivica Olic, der Cuellar abschüttelte und in die rechte Ecke traf (57.). Hamburg war immer noch nicht satt und kam in der 60. Minute durch einen Distanzversuch Trochowskis zu seiner nächsten Möglichkeit. Die Villans dachten aber nicht daran, die weiße Fahne zu hissen und wurden für ihren Eifer belohnt: Nachdem Nigel Reo-Coker das Ziel aus spitzem Winkel knapp verfehlt hatte (69.), flog ein verunglückter Schuss von Salifou gegen das Schienbein des 17-jährigen Delfouneso und von dort ins HSV-Netz (83.). Obwohl 60 Sekunden darauf Sidwell mit der Gelb-Roten Karte zum Duschen geschickt wurde, hätte Reo-Coker nach einem Fehler von Rost um ein Haar den Anschluss hergestellt (89.). Auch die Einheimischen vergaben in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Ben-Hatira und Jansen noch eine Doppelchance, so dass am Ende ein verdienter 3:1-Erfolg für Hamburg stand.

Christian Brackhagen



Ich glaub, die drei, vier Chancen, die wir hatten in der ersten Halbzeit, die haben uns so a bissl das Knie gebrochen.

— Tobias Weis