Die vor dem Spiel viel diskutierte Frage, ob das Hinspielspielresultat noch wettzumachen sei, beantworteten die Münchener mit einer bravourösen Leistung positiv. Allein die mangelhafte Chancenverwertung vereitelte die Hoffnung auf das Halbfinale - und die Effektivität Chelseas. Drogbas Kopfballtreffer unterstrich die Klasse des Goalgetters von der Elfenbeinküste.
Die erste Großchance in der vom Anpfiff an attraktiven Partie hatten die Gäste von der Insel. Ein Pass aus dem Mittelfeld durchschnitt die Bayern-Deckung und Drogba stürmte frei aufs Tor, doch Kahn hatte aufgepasst und erreichte das Leder vor dem Chelsea-Stürmer. Anschließend jedoch übernahmen die Gastgeber die Spielregie und trugen eine Reihe von brandgefährlichen Angriffen vor, denen lediglich der erfolgreiche Abschluss fehlte. Ballack und Pizarro hätten schon frühzeitig die Aufholjagd des 2:4-Hinspielresultats eröffnen können. In der 30. Minute dann die kalte Dusche: Lampard wurde vor dem Sechzehner zentral vor dem Bayern-Gehäuse angespielt, zog ab und hatte Glück, dass sein Schuss von Lucio abgefälscht wurde - Kahn war chancenlos. Bayerns Elan stockte nach dem Rückstand, allerdings bot sich Ballack in der 41. Minute noch die Ausgleichsmöglichkeit. Der engagierte Mittelfeldmann drosch das Leder allerdings hoch über den Kasten.
Die Feldüberlegenheit der Bayern setzte sich nach Wiederanpfiff fort, doch zunächst deutete wenig darauf hin, dass der deutsche Rekordmeister noch zur Wende fähig wäre da die prickelnden Torraumszenen ausblieben. Unerwartet wurde es dann doch noch spannend, als Ballack nach einer Sagnol-Flanke einen feinen Kopfstoß ansetzte, den Chelsea-Keeper Cech nur an den Pfosten lenken konnte. Den Abpraller drückte Pizarro mühelos zum 1:1 über die Linie (65.). Wenig später steuerte ein weiterer gefährlicher Ballack-Kopfball aufs Tor der Gäste zu, doch diesmal klärte Gudjohnsen auf der Linie. Chelseas Angriffe waren an einer Hand abzuzählen - aber nichtsdestotrotz gefährlich. In der 80. Minute hielt Cole das Leder nach einem Konter auf der linken Seite, wartete bis Drogba herangeeilt war und flankte präzise in den Strafraum. Drogba übersprang Kovac im Kopfballduell und wuchtete das Leder zum 2:1 ins lange Eck. Beiden Teams schienen sich nun mit der Entscheidung dieses Viertelfinals arrangiert zu haben, aber im Endspurt drehten die Bayern noch einmal auf. Der eingewechselte Guerrero erzielte in der 90. Minute den 2:2-Ausgleich und Scholl setzte in der Nachspielzeit das Leder zum hoch verdienten 3:2-Sieg der Münchener in die Maschen.
Ich habe nur abgewunken. Wenn ich das nicht mehr machen darf, dann weiß ich es nicht!
— Düsseldorf-Trainer Friedhelm Funkel nach einer gelben Karte für sich selbst.