Regionalliga Nord-Ost - Saison 2012/13 (Teil 3/3)

von Günther Jakobsen11:31 Uhr | 13.07.2012

Auch bei den übrigen Teams der Regionalliga Nordost ist einiges an Tradition zu finden. Zur neuen Saison bildet sich ein bunter Mix aus ehemals erfolgreichen Vereinen, die den sportlichen und finanziellen Anschluss verloren haben, sowie kleinen Klubs, die zum ersten Mal oder seit langer Zeit wieder einmal das Abenteuer Regionalliga bestehen wollen.

Reichlich Prominenz ging durch die Reihen des VfB Germania Halberstadt. Namen wie Jürgen Sparwasser, Maik Franz und Nils Petersen dürften ein Begriff sein, mehr als ein Sprungbrett war die Harzstadt für die meisten Spieler jedoch nicht. Sich stetig nach oben arbeitend, stieg Halberstadt 2011 nach neun Jahren Oberliga erstmals in die Regionalliga auf und erreicht dort in der abgelaufenen Spielzeit Rang 16. Die Klasse zu halten wird auch 2012/13 Saisonziel sein, dafür wurde nach dem Abgang von Trainer Petersen (Magdeburg) mit Willi Kronhardt ein neuer Übungsleiter verpflichtet.

Immerhin einen kurzen Zweitligaaufenthalt kann der FSV Zwickau vorweisen, der von 1994-96 im Unterhaus der Bundesliga spielte. Der aktuelle Meister der Oberliga Süd stand 1976 gar im Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger, wurde aber immer wieder durch finanzielle Engpässe zurückgeworfen. So überstand man in den Jahren 2000 und 2010 nur knapp Insolvenzverfahren, zur neuen Saison wird vor allem die Etablierung in der Regionalliga angestrebt.

Langsam, aber dennoch stetig nach oben zeigt die Kurve des Torgelower SV Greif. 1991 noch in der Bezirksliga, ging es 2005 in die Oberliga, die 2011 zum ersten Mal gewonnen werden konnte. Aus wirtschaftlichen Gründen verzichtete der Verein aus der Kleinstadt Torgelow damals noch auf einen Aufstieg, ein Jahr später sollte es dann aber so weit sein. Als Fünfter der Oberligarunde ging es in eine Aufstiegsrunde mit dem VfB Fortuna Chemnitz, die erfolgreich abgeschlossen wurde. Auch für diesen Liganeuling wird der Klassenerhalt das vorrangige Ziel sein.

Ebenfalls neu in der Regionalliga sind der VfB Auerbach und die TSG Neustrelitz. Seit 2003 in der Oberliga beheimatet, erreichte Auerbach 2012 Rang zwei und somit die Berechtigung für die höhere Liga. Während sich der VfB also sportlich noch nicht allzu sehr in die nationale Öffentlichkeit gespielt hat, lassen auch hier doch einige Namen aufhorchen. Spieler wir Dieter Burdenski, Matthias Ruländer oder Willy van de Kerkhof verbrachten einige Zeit in Auerbach, nun soll der sportliche Erfolg folgen. Keine großen Namen tauchen in Neustrelitz auf. Nach einem vollen Jahrzehnt in der Oberliga gelang nun mit Rang vier der Aufstieg, auch hier hat die Etablierung in der neuen Liga oberste Priorität.

Aus der Oberliga kommt zudem der FSV Optik Rathenau. Der Brandenburgische Landesmeister der Jahre 1992 und 2007 spielte bereits von 1994 bis 1996 in der Regionalliga, belegte dort aber jeweils untere Plätze. Nun soll ein neuer Anlauf gestartet werden, nachdem die Oberliga auf Rang drei abgeschlossen wurde.

Schon ein wenig mehr Zeit haben der ZFC Meuselwitz und der VFC Plauen in der Regionalliga verbracht. In den drei (Plauen), bzw. vier Jahren (Meuselwitz) Ligazugehörigkeit hatte jedoch keine der beiden Mannschaften je etwas mit den oberen Rängen zu tun. Gute Mittelfeldplätze standen auch am Ende der Saison 2011/12 zu Buche, so belegte Meuselwitz Rang neun, gefolgt von Plauen auf Platz zehn.

Großartig auf sich aufmerksam gemacht hat auch Energie Cottbus II noch nicht. Die Zweitvertretung des Zweitligisten schwankt seit 2007, als erstmals der Aufstieg in die Regionalliga gelang, zwischen dieser und der Oberliga hin und her, geht nun jedoch in das bereits dritte Jahr hintereinander in der höheren Spielklasse.



Auch die Schiedsrichterassistenten an der Linie haben heute ganz ordentlich gepfiffen.

— Wilfried Mohren