Bonner SC im Höhenflug

von Günther Jakobsen13:36 Uhr | 15.08.2016
Zweifacher Torschütze des Bonner SC: Lucas Musculus

Die Regionalliga Nord überraschte mit zahlreichen Auswärtssiegen, in der West-Staffel verblüfft ein Aufsteiger. Jena (Nord/Ost) holte seinen vierten Dreier und im Südwesten hielten sich nur Kassel und Saarbrücken schadlos.

Ein Spieltag für die Gäste: Sieben Mal nahmen am dritten Spieltag der Regionalliga Nord die Besucher alle drei Punkte mit. Nur Hannover und Hildesheim mussten keine Heimpleite verarbeiten. Die U21 von Hannover 96 konnte gegen die Zweite des Hamburger SV auf den letzten Drücker noch einen Zähler retten - Wolf traf zum 1:1-Endstand (90.), nachdem die Hamburger lange durch Daouri vorn lagen (7.). VfV Hildesheim setzte sich als einziges Nord-Team erfolgreich vor eigenem Publikum durch: Sonntag (7.), Franke (23.) und Lange (38.) machten den 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg II bereits vor der Pause klar. „Wir gehen aktuell auf dem Zahnfleisch, hatten nur 13 Feldspieler im Kader. Es fehlt uns momentan an Substanz“, kommentierte VfL-Coach Valerien Ismael. Meppen (5:1 beim BSV Rehden) und Havelse (4:0 beim SV Eichede) feierten klare Auswärtssiege; Lübeck (bereits vier Spiele) übernahm nach dem 1:0 (62., Bohnsack) beim FC St. Pauli II momentan die Tabellenführung.

In der Regionalliga Nord/Ost blieb Carl Zeiss Jena das Maß der Dinge: Der Spitzenreiter bezwang Babelsberg mit 3:0 (Doppelpack durch Schlegel, 50./68.). In Schlagdistanz blieben nach dem vierten Spieltag lediglich noch Lokomotive Leipzig (2:1 beim FC Oberlausitz) und Wacker Nordhausen (5:0 gegen RB Leipzig II). Wacker hatte mit Pfingsten-Reddig einen Doppelpacker (60./77.). „Wir waren schon in der 1. Halbzeit gut eingestellt auf den Gegner, haben defensiv gut dagegen gehalten, aber hatten Probleme, unsere Chancen zu verwerten“, blickte Wacker-Trainer Josef Albersinger zurück. Hertha BSC II (1:0 gegen BFC Dynamo) hängt ein Spiel zurück und könnte noch oben reinrutschen. Luckenwalde (1:1 gegen den FC Schönberg) und Bautzen (0:0 beim FSV Fürstenwalde) fuhren jeweils den ersten Saisonpunkt ein.

Der knappe 1:0-Erfolg über Rot-Weiß Oberhausen (51., Al Ghaddioui) sicherte Borussia Dortmund II die Tabellenführung in der Regionalliga West. Härtester Verfolger der Schwarzgelben wurde Aufsteiger Bonner SC mit seinem dritten Saisonsieg. Gegen Rot-Weiß Ahlen holte das Team von Daniel Zillken einen verdienten 3:1-Heimsieg heraus. „Ich werde mir mal die Lizenzauflagen für die 3. Liga ansehen“, verbreitete Bonns Präsident Dirk Mazurkiewicz gute Laune. „Die Verantwortlichen und vor allem die Fans dürfen auch euphorisch sein. Solange wir und meine Spieler auf dem Boden bleiben“, hielt Zillken den Ball nach vier Spieltagen flach.

Die Regionalliga Südwest absolvierte erst ihre zweite Runde. Und doch konnten sich nur zwei Mannschaften unbeschadet mit sechs Punkten absetzen: Hessen Kassel, auf eigenem Platz 2:1-Sieger gegen Neuling Watzenborn-Steinberg, und der 1. FC Saarbrücken. „Das war richtig schlecht“, kritisierte Kassels Trainer Tobias Cramer seine Elf für die ersten 45 Minuten, die in einen 0:1-Rückstand mündeten (9., Ficara). Schmik (57.) und Damm (85.) wendeten dann in einer seitens der Hausherren druckvoller geführten Partie das Blatt. Der 1. FC Saarbrücken siegte auswärts beim Aufsteiger TuS Koblenz mit 1:0 (76., Schmidt). „Es war schwierig für uns, Lücken zu finden“, analysierte FCS-Coach Dirk Lottner. Petrik Sander, sein Koblenzer Pendant, haderte ob des Gegentreffers mit seiner Mannschaft: „Als sich alles in Richtung Null-zu-Null bewegt hat, haben wir durch einen simplen taktischen Fehler dieses Tor ermöglicht.“



Normalerweise schießt der eine Cola-Flasche vom Lattenkreuz!

— Leverkusens XXL-Manager Reiner Calmund über Stefan Beinlich.