Zuspitzung in Nord/Ost und Südwest

von Günther Jakobsen13:35 Uhr | 02.05.2016

Waldhof Mannheims zweite Niederlage in Folge hauchte dem Titelkampf im Südwesten unerwartet Spannung ein. Mindestens genauso eng wurde es in der Regionalliga Nord/Ost durch Zwickaus Punkteteilung in Auerbach.

Einen Zähler konnte der FSV Zwickau in Auerbach noch retten. Für den erhofften Auswärtsdreier reichte es jedoch nicht. Der Regionalliga Nord/Ost-Spitzenreiter begann stark im Derby beim VfB; niemand hätte sich über eine frühe Gäste-Führung beschweren dürfen. „Wir haben ab diesem Zeitpunkt in allen Mannschaftsteilen viele Fehler gemacht“, ärgerte sich Zwickau-Coach Torsten Ziegner jedoch darüber, dass der Faden nach etwa 25 Minuten riss. Auerbach nutzte dies aus, legte nach einem Freistoßtreffer von Lietz (27.) und dem fein heraus gespielten durch Ratifo (32.) eine unerwartete 2:0-Pausenführung hin. Zwickau gelang der zeitige Anschluss (47., Zimmermann) nach dem Seitenwechsel. Nietfelds Kopfballtreffer zum 2:2-Ausgleich (64.) blieb allerdings die einzige zählbare Ausbeute der Gäste, deren Vorsprung in der Tabelle schrumpfte. Dem Berliner AK war nämlich zeitgleich ein 3:0-Derbysieg über den BFC Dynamo geglückt - was den Rückstand zu Zwickau auf drei Punkte reduzierte. Und ein Nachholspiel (in Auerbach) hat der BAK noch. „Ganz klar: Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Und wir wollen Erster werden“, lässt BAK-Trainer Steffen Baumgart keinen Zweifel daran, dass die Berliner sich nicht mit guten Haltungsnoten begnügen wollen.

Auch im Südwesten spitzte sich die Lage im Titelkampf zu. Ursächlich dafür war die 2:3-Heimpleite von Tabellenführer Waldhof Mannheim gegen Wormatia Worms. „Mit dem 1:0 sind wir sehr zufrieden in die Pause gegangen. Leider haben wir innerhalb von 15 Minuten alles verspielt, was wir uns erarbeitet haben“, beschrieb Waldhof-Trainer Kenan Kocak den Ablauf der Partie, der die Lage an der Spitze der Liga noch unerwartet spannend macht. Treffer der Wormser Akcam (49.), Pinheiro (53.) und Stulin (60.) kippten das Spiel zugunsten der Wormatia; Nag gelang lediglich noch der 2:3-Anschluss (86.) der in Unterzahl spielenden Waldhofer (67., Rote Karte für Sommer). Die SV Elversberg hatte tags darauf wenig Mühe, im Heimspiel gegen Spielberg (3:0) den Rückstand zu Waldhof auf drei Zähler zu verkürzen. Wichtiger noch: Da im Südwesten die beiden Erstplatzierten die Aufstiegsrunde erreichen, profitierte Elversberg auch von der 1:2-Niederlage Eintracht Triers gegen SC Freiburg II.



Wir brauchen in der Bundesliga doch jeden Zuschauer, da muss ich den Leuten schon was bieten, oder?

— Otto Rehhagel, Trainer Werder Bremen, nachdem er bei einem 1:2 in Köln einen Klappstuhl auf die Tartanbahn feuerte.