Reif für den Titel?

von Günther Jakobsen14:04 Uhr | 20.03.2008

Vier der ersten sieben Mannschaften treten am Samstag in direkten Duellen gegeneinander an: München empfängt Bayer Leverkusen zum Spitzenspiel und Wolfsburg konkurriert im Nordderby mit dem HSV. Eröffnet wird die 25. Runde von Eintracht Frankfurt und Energie Cottbus.

Dank des kaum für möglich gehaltenen Coups gegen den FC Bayern nehmen die Brandenburger erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder einen Rang über dem ominösen Strich ein. Nun gilt es für die Prasnikar-Elf, die aufgekommene Euphorie mit einem Erfolgserlebnis gegen Frankfurt, das nach dem 1:0-Sieg über Karlsruhe vorsichtig in Richtung UEFA-Cup-Plätze schielen darf, aufrechtzuerhalten. Die Leidtragenden des Cottbuser Befreiungsschlags waren die Bielefelder Arminen, die aufgrund der schlechteren Tordifferenz zum ersten Mal in dieser Saison in die bedrohliche Zone abglitten. Ob die Ostwestfalen diese am Wochenende wieder verlassen werden, ist äußerst fraglich – schließlich steht das Kräftemessen mit Werder Bremen auf dem Programm. Die Hanseaten stürzten nach zuletzt zwei Liganiederlagen (und dem zwischenzeitlichen internationalen Aus) vom zweiten auf den vierten Rang ab und brauchen dringend einen Sieg, um die Spitze nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren.

Günstig für Werder sind die Umstände, dass die Hamburger mit dem VfL Wolfsburg eine harte Nuss zu knacken haben und dass sich München und Leverkusen im Spitzenkampf gegenseitig die Punkte klauen. Anders als der Rekordmeister, der nach der Pleite in Cottbus keinesfalls verlieren darf, können die drittplatzierten Werkskicker nach einer bis hierhin hervorragenden Spielzeit befreit auflaufen und zeigen, dass sie schon reif für den Titel sind. In Lauerstellung befindet sich der FC Schalke, der die letzten beiden Partien für sich entschied und sich mit der jenseits von Gut und Böse stehenden Berliner Hertha auseinandersetzen muss. Ebenfalls im Niemandsland der Tabelle angesiedelt ist Dortmund, das seine Anhänger am Dienstag mit dem Einzug ins DFB-Pokal-Finale ein Stück weit für die unbefriedigende Saison entschädigte. Mit einem Dreier im Heimspiel gegen Karlsruhe würden die Schwarz-Gelben wenigstens schon einmal die 30-Punkte-Grenze hinter sich lassen. Diese haben auch die Abstiegskandidaten aus Duisburg (gegen Hannover), Nürnberg (gegen Bochum) und Rostock (in Stuttgart) anvisiert, die es allesamt mit Mittelfeldteams zu tun bekommen.

Christian Brackhagen



Ich bin schon sehr gespannt, was Frankreich mit dem so genannten Zinedine Zidane imstande ist, zu leisten.

— Kanzlerkandidat Dr. Edmund Stoiber, CSU, vor der Fußball-WM 2002.