Respekt vor Huntelaar

von Günther Jakobsen16:17 Uhr | 23.03.2012

Mit einem Nordderby beginnt der 27. Spieltag, mit einem Süd- und Westschlager wird er am Sonntag abgeschlossen. Die drei Teams des Tabellenendes gehen am Samstag auf Punktejagd.

„Wir sind seit drei Spielen auf einem guten Weg", meint Wolfsburgs Coach Felix Magath, geht jedoch nicht von einem Selbstläufer gegen den taumelnden Hamburger SV aus. "Die Hamburger sind eine harte Nuss, denn sie haben gezeigt, dass sie vor allem auswärts starke Leistungen abliefern können." Deren Trainer Torsten Fink schwört seine Mannen auf eine umsichtige Spielweise ein: "Es gewinnt nicht, wer die meisten Wege macht. Wir müssen die richtigen Wege machen." Westermann, Rincon und Aogo sind für diese Wege wieder einsatzfähig.

Freiburg - Lautern
Werder - Augsburg
Mainz - Hertha

Krassimir Balakov hätte kaum zu einem schwierigeren Zeitpunkt beim 1. FC Kaiserslautern einsteigen können. Eine angemessene Anpassungsphase Trainer/Mannschaft kann man sich in diesem fortgeschrittenen Saisonstadium kaum leisten, zumal es in Freiburg gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt geht. Balakov ist sich seiner Kaltstart-Mission bewusst: „In so einer Situation muss man optimistisch sein, sonst kann man es nicht schaffen“, baut er darauf, neue Kräfte durch positive Denkweise freizusetzen. Auf eine wichtige Angriffskraft muss der FCA verzichten: „Das ist ein schwerer Schlag für uns“, bedauert Jos Luhukay, dass Torsten Oehrl beim Gastspiel der Augsburger in Bremen aufgrund von Oberschenkelproblemen ausfällt. Der frühere Bremer hatte gerade in den letzten Wochen eine tragende Rolle im Sturm des Aufsteigers eingenommen. Vor dem Gastspiel der Hertha beim FSV Mainz setzt sich Berlins Mittelfeldmotor Peter Niemeyer kritisch mit dem zuletzt gezeigten Einsatz seiner Mannschaft auseinander: „Man kann kein Spiel gewinnen, wenn man keine Zweikämpfe gewinnt. Daran müssen wir arbeiten“, sieht er einen Ansatz, wie die Hertha aus dem Dilemma herauskommen könnte.

Bayern - Hannover
Gladbach - Hoffenheim
Schalke - Leverkusen

Der FC Bayern (17 Punkte in der Rückserie) und Hannover 96 (15) starteten als erfolgreiche Europapokalteams mit fast gleicher Punktausbeute auch auf nationalem Terrain positiv in die Rückrunde. Den Bayern verschafft der geglückte DFB-Pokalfinaleinzug zusätzlich Rückenwind, derweil sich die „Roten“ aus Niedersachsen auch in München nicht vom Punktehamstern abbringen lassen wollen, um in der nächsten Saison erneut international vertreten zu sein. Den zweiten Schlagabtausch zweier Europapokal-Aspiranten liefern sich Schalke und Leverkusen. „Mit einem Sieg wären wir dreizehn Punkte vor Leverkusen. Ich würde daher fast vom Matchballspiel um die Champions-League-Qualifikation sprechen“, rechnet Schalke-Youngster Julian Draxler hoch, wie sich ein Erfolg der Gastgeber dieses Westschlagers auswirken könnte. Bayer-Coach Robin Dutt äußert seinen Respekt vor S04-Torjäer Klaas-Jan Huntelaar: „38 Tore in 37 Spielen sind in der Tat ein stolzer Lauf. Er hat unwiderstehliche Laufwege. Das macht es nicht ganz einfach, ihn auszuschalten.“ 1899 Hoffenheim überrascht vor dem Auswärtsspiel bei Mönchengladbach mit einer Veränderung auf administrativer Ebene: Manager Ernst Tanner verlässt die Kraichgauer, sein Arbeitsbereich wird - wie nach englischen Vorbild - von Trainer Markus Babbel mit übernommen.

Stuttgart - Nürnberg
Köln - Dortmund

Zwei Bundesligaklassiker beschließen den Spieltag. Der VfB Stuttgart empfängt den Club und der 1. FC Köln bekommt es mit Tabellenführer Dortmund zu tun. Beim VfB lösen die Ausfälle von Ibisevic (Sperre), Boulahrouz (Zehenbruch) und wahrscheinlich Tasci (Hüftgelenksprobleme) eine kleine Zwangsrotation aus. Kölns Trainer Stale Solbakken braucht seine Abwehr, auf die eine große Herausforderung wartet, nicht umzustellen. Gegen die seit 20 Ligaspielen ungeschlagenen Schwarzgelben wird der FC wohl erheblich unter Druck geraten. „Einmal muss auch Dortmund verlieren“, weist Solbakken auf eine zweifellos unwiderlegbare Tatsache hin …



Ich habe noch in der 90. Minute ein Kopfballduell im eigenen Strafraum gewonnen. Und so ein Mann wird nicht zur WM mitgenommen.

— Mario Basler