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Rotweißer Jubel an Chappuisats alter Wirkungsstätte

von Günther Jakobsen17:35 Uhr | 19.06.2006

Ein überraschend starkes Togo scheiterte trotz viel Offensivpower an der Schweiz. Die Rotweißen holten sich mit dem 2:0 Sieg eine gute Ausgangslage für den Abschluss gegen Korea. Aber auch für Frankreich war das Abschlussspiel noch lange nicht gegessen.

Die Ausgangslage für die beiden Teams änderte sich nach dem Unentschieden von Frankreich gegen Südkorea nicht. Beide mussten im Westfalenstadion gewinnen, um sich die Chancen auf die Achtelfinals zu wahren. Obwohl es zwischen den beiden Mannschaften bisher keinen Vergleich gab, kannten sie sich gut. Nicht nur spielten einige Togoer in der Schweiz, auch ihr Coach, der Kölner Otto Pfister, wohnte seit Jahren im Land des Gegners. Pfister ließ verlauten, dass nach dem Beinahe-Streik der Afrikaner wegen ausstehender Spielerprämien, alles wieder geregelt war und seine Jungs hungrig waren. Trainer Kuhn ließ den Köln-Angreifer Streller auf der Bank und startete mit nur einer echten Spitze. Der Wille zu punkten war bei beiden Teams vom Anpfiff an erkennbar. Der Ex-Servette-Spieler Kader brachte bereits in der zweiten Minute Gefahr vor Zuberbühlers Kasten. Aber auch Agassa musste sich nach einem Cabanas-Weitschuss lang machen. Keine Minute später entwischte Kader erneut, aber Zubi war auf dem Posten. Nach einigen weiteren Chancen auf beiden Seiten legte Barnetta in der 16. eine Magnin-Flanke für Frei auf, der sich nicht bitten ließ. Pfister brachte kurz darauf bereits den Ex-Oberhausener Salifou. Es ging weiter munter hin und her, mit teilweise guten Möglichkeiten. Die beste hatte Dossevi nach Fehlern von Magnin und Senderos nach einer halben Stunde. Senderos Arsenalkollege Adebayor wurde kurz darauf von Müller im Strafraum gelegt. Schiri Amarillas Pfiff blieb aber aus. Die Sperber blieben aber brandgefährlich, vor allem wenn eine der beiden pfeilschnellen Sturmspitzen Kader oder Adebayor entwischen konnten. Etwas vom besten, das man bisher an der WM gesehen hatte.

Nach der Pause kam der Ex-Stuttgarter Yakin für Gygax. Yakin prüfte gleich Agassa, verfehlte aber, wie kurz zuvor auch Barnetta, knapp. Auch Frei vergab in aussichtsreicher Position. In der 64. tauchte Yakin wieder alleine vor Agassa auf. Dieser stand aber gut. Die Querelen im Team der Afrikaner machten sich bestenfalls in ihrer Abschlussschwäche bemerkbar. Derweil zogen sich die Eidgenossen zurück und verlegten sich auf Konterspiel. Weil auch bei diesem Spielstand Südkorea vor der Schweiz lag, brachte Kuhn für Cabanas dessen Kölner Teamkollegen Streller. Kurz vor Schluss kam mit Lustrinelli eine weitere Offensivauffrischung. Der Sparta-Stürmer lancierte auch gleich nach schöner Kombination den Ball zum Leverkusener Barnetta, welcher aus 18 Metern das so wichtige zweite Tor besorgte.

Andreas Beck



Wenn Oliver Kahn den Arm hebt, dann ist es Abseits.

— Michael Frontzeck