Das Bundesligaduell VfB Stuttgart gegen Bayern München war oftmals so terminiert, dass die Südkontrahenten in der Schlussphase der Meisterschaft aufeinander trafen. Allein sieben Mal stand man sich an einem 33. Spieltag gegenüber - und nur einmal hatten die Schwaben dabei das bessere Ende für sich.
Münchener Dominanz
Das war in der vergangenen Saison, als die vom jetzigen Bayern-Coach Felix Magath trainierten Stuttgarter - genau wie jetzt auf Rang drei platziert - gegen die im Titelkampf abgeschlagenen Münchener zu einem klaren 3:1-Erfolg kamen. Die Champions-League-Qualifikation verbaselte der VfB dann am letzten Spieltag (0:2 in Leverkusen). Generell aber haben die Stuttgarter eine miserable Bilanz gegen die Bayern: Von den 75 Bundesligapartien konnten nur 14 gewonnen werden, jedoch 44 Mal triumphierten die Münchener. Lediglich in der Frühzeit der Liga sorgten die Schwaben für ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis, seit Beginn der 70er-Jahre dominierten dann die Münchener.
Begegnungen des 33. Spieltages
Am 33. Spieltag der Saison 1979/80 war der VfB Tabellendritter und empfing die zweitplatzierten Bayern, die noch Titelchancen besaßen. Nach dem 3:1-Sieg löste der FCB den Hamburger SV als Spitzenreiter ab und holte sich anschließend die Schale. Im Juni 1987 gewannen die Bayern erneut mit 3:1 beim VfB; allerdings hatte diese Partie keinerlei Einfluss auf den Saisonausgang - Bayern stand als Meister fest, Stuttgart steckte im Mittelfeld. Auch im folgenden Jahr, die Bayern schlugen den VfB im Olympiastadion mit 2:1, war das Abschneiden beider Teams bereits vorher geklärt: Stuttgart blieb Vierter, der FCB Zweiter. In der Saison 1991/92 begegnete man sich erneut am 33. Spieltag (1:0 für Bayern), allerdings bedeutete das damals nicht den vorletzten Spieltag, denn die Liga war wegen des Zugangs der beiden Ostklubs Dynamo Dresden und Hansa Rostock auf 20 Vereine aufgestockt (38 Spieltage).
Selbst das "Magische Dreieck" versagte
Von hoher Brisanz für beide Klubs war der Vergleich am vorletzten Spieltag im Mai 1997. Stuttgart war Vierter und hatte die direkte CL-Teilnahme (Platz drei) im Visier, während Bayern nur einen Punkt vor Leverkusen führte. Die mit dem "Magischen Dreieck" (Elber, Bobic, Balakov) angereisten Schwaben unterlagen trotz, oder wegen nachgewiesen hohen Einsatzes (acht Gelbe, eine Gelb-Rote Karte für Balakov, 23. Minute) mit 2:4 und verpassten schließlich als Vierter den Sprung in die CL, Bayern wurde Meister. In der Spielzeit 2002/03 trafen sich die Kontrahenten unter den Voraussetzungen, wie sie sich derzeit darstellen: Die Bayern waren vorzeitig Meister und der VfB musste als Dritter um die CL-Qualifikation bangen. Der Ex-Stuttgarter Giovane Elber war mit seinen beiden Toren entscheidend daran beteiligt, dass die Münchener das Spiel gewannen (2:1). Stuttgart blieb Dritter, konnte aber dank eines 2:0-Sieges über Wolfsburg am letzten Spieltag sogar noch auf Platz zwei vorpreschen - die direkte CL-Qualifikation. Eine Wiederholung dieses Erfolges setzt allerdings einen Dreier gegen die Bayern voraus. Was, wie die Statistik belegt, alles andere als ein Selbstläufer ist.
André Schulin
Ich bin zu Hause. Ich hoffe, dass die Manchester-United-Fans mir verzeihen können, dass ich so spät dran bin.
— Robin van Persie bei seinem Wechsel zu Manchester United.