Rückschlag für den VfB

von Günther Jakobsen18:04 Uhr | 30.01.2011

Die Zuschauer sahen zwei unterschiedliche Halbzeiten, wobei Freiburg vor der Pause das Spiel bestimmte, während der VfB nach dem Seitenwechsel dominierte. Ein Tor im Baden-Württembergischen Derby aber schossen nur die glücklicheren Schwarzwälder.

Zum recht flotten Beginn trugen beide Teams bei. Zuerst prüfte der wieder genesene Cissé Torwart Ulreich aus der Distanz (1.), ehe es auch die Schwaben aus der Ferne versuchten (Träsch, Pogrebnyak und Gentner 4.-7.). Doch die Gäste spielten den genaueren Pass, waren technisch im Vorteil und agierten mit flexiblen Positionswechseln. In die 16er aber kamen beide Mannschaften kaum, weiterhin war der Weitschuss (22., Marica: Baumann im Nachfassen) die Maxime. Dann aber kombinierte sich der Sport-Club über Rosenthal, Nicu und zuletzt Torschütze Johannes Flum exzellent durch die VfB-Defensive und knackte das 0:0 in Minute 24 durch den Mittelfeldspieler, der Ulreich durch seinen Schuss ins linke Eck überwand. Freiburg bestimmte bis zur Pause die Partie, spielte den letzten Pass aber zu ungenau und versäumte es, gegen die verstörten Stuttgarter nachzulegen.

Das Spiel lief im zweiten Durchgang fast nur noch in Richtung SC-Tor. Die Gäste hatte sich aber defensiv geschickt aufgebaut, ließen so gut wie keine Tormöglichkeit zu, spielten aber die eigenen Gegenzüge nur mangelhaft zu Ende. So sah man hauptsächlich den VfB vor dem Freiburger Sechzehner wie beim Handball quer spielen, bis ihnen, beim Versuch in die Spitze einzudringen, immer ein Körper der Schwarzwälder dazwischen fuhr. Großartige Ideen hatten die Hausherren allerdings auch nicht zu bieten, über die wenig eingesetzten Flügel kam auch zu wenig. Erst in der Schlussviertelstunde gab es noch einige schwierige Szenen für den SC zu überstehen: Schipplock scheiterte an Baumann (75.), Butschers klares Handspiel wurde nicht mit einem Elfer geahndet (81.) und abschließend schoss Harnik an den Außenpfosten, anstatt ins leere Tor zu schieben (89.). So blieb es beim etwas glücklichen Erfolg für Freiburg, das zum sechsten Mal in Folge unbesiegt blieb, während Stuttgart durch eigenes Unvermögen auf einem Abstiegsplatz verharrte.

Ulrich Merk



Es sieht so aus, als ob die Titanic doch leichter zu retten gewesen wäre als die Hansa-Kogge.

— Jörg Berger (1944 - 2010) zu seinem Trainerjob bei Hansa Rostock, 2004/2005, mit einer Anspielung auf Jan-Age Fjörtoft, der gesagt hatte, Berger hätte auch die Titanic gerettet.