DFB-Team

Sambias erster Titelerfolg

von Günther Jakobsen16:42 Uhr | 13.02.2012

Das Finale zwischen Sambia und der Elfenbeinküste endete mit einem 8:7-Erfolg des Außenseiters im Elfmeterschießen. Das Spiel um Platz 3 war kürzer und weniger dramatisch, Mali bezwang Ghana mit 2:0.

Als Sambias Keeper Kennedy Mweene den achten Elfer der Elfenbeinküste, getreten von Kolo Touré, hielt, war der erste große Titelerfolg der vom Franzosen Hervé Renard gecoachten „Chipolopolos“ („Gewehrkugeln“, Spitzname der sambischen Nationalelf) auch bildlich in Griffweite geraten. Zuvor hatten alle Schützen getroffen. Sambias achter Schütze, Rainford Kalaba, konnte den Vorteil noch nicht nutzen; sein Schuss fegte deutlich über den Querbalken. Da es der nachfolgende Ivorer Gervinho jedoch nicht besser machte und sein Visier ebenfalls zu hoch einstellte, hatte Sambia durch Stophira Sunzu erneut Matchball - und dieser wurde genutzt. Mit einem 8:7-Erfolg im Elfmeterschießen gewann Sambia erstmals die Afrikameisterschaft, und das nicht unverdient.

Didier Drogba vergab die größte Torchance während der regulären Spielzeit, als er einen Strafstoß übers Tor setzte (70., nach Foul an Gervinho). Insgesamt konnte sich das als Favorit ins Spiel gegangene Team von der Elfenbeinküste jedoch nicht derart durchsetzen, als dass es zwingend hätte gewinnen müssen. Das 0:0 ging in Ordnung. In der 30-minütigen, ebenfalls torlosen Verlängerung taten sich auf beiden Seiten gute Tormöglichkeiten auf, so fehlten bei einem Schlenzer Ya Konans nur wenige Zentimeter (106., rechts oben vorbei). Aber auch Sambia war nah dran, um das Elfmeterschießen herum zu kommen (95., Pfostenschuss von Chris Katongo). Hervé Renard meinte nach dem Triumph, sein Team wäre nicht unbedingt das beste des Turniers gewesen, an der nötigen Kraft habe es jedoch nicht gemangelt. Den Kräftevergleich um den 3. Platz entschied das Team Malis für sich. Die beiden durch Cheick Diabate erzielten Treffer (23. und 80.) genügten auch in diesem Spiel dem Außenseiter zum Erfolg. Ghana enttäuschte und musste ab der 64. Minute zu zehnt auskommen, da der Hoffenheimer Isaac Vorsah die gelbrote Karte sah.

André Schulin



Wenn ich wählen müsste, ob ich fünf Spieler umdribbeln und aus 45 Metern in Anfield treffen will oder ein Date mit Miss World möchte, wäre das eine harte Wahl. Zum Glück hatte ich beides.

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