Am verdienten Viertelfinal-Einzug des BVB gab es keine Zweifel. Die Schwarzgelben ließen defensiv gegen Schachtar Donezk nur wenig zu; ein noch höheres Resultat als das schon aussagekräftige 3:0 war möglich.
Das 2:2-Hinspielremis hatte den Schwarzgelben einen leichten Vorteil beschert, Schachtar aber auch noch einen Fuß in der Tür gelassen. Eine Alles oder Nichts-Haltung war deshalb hüben wie drüben nicht zu erwarten. Beide Teams versuchten jedoch, sich durch frühes Stören des Gegners Vorteile zu verschaffen, was dem BVB zunächst besser gelang. Gästekeeper Pyatov vereitelte die aussichtsreichste Dortmunder Chance in dieser Phase, als er Lewandowskis Vorstoß mit einer Fußabwehr stoppte (12.). Die Ukrainer taten sich weitaus schwerer, den Ball überhaupt an den 16er des Gegners zu bringen. Nachdem sie sich dann in punkto Spielanteile auf das BVB-Level herangearbeitet hatten, wurden sie durch einen Volltreffer Santanas kalt erwischt. Der Brasilianer haute das Leder nach Götzes Eckstoß unwiderstehlich per Kopf ins rechte Eck (31.). Ein klarer Wirkungstreffer, und der BVB setzte nach. Mit einem schnellen Gegenstoß zogen die Gastgeber auf 2:0 davon: Lewandowski flankte von rechts in die Mitte, wo Götze dem Ball entgegen lief, das Leder zwischen zwei Gegenspielern mit dem rechten Fuß erwischte und unhaltbar ins linke Eck spitzelte (37.). Schachtar wankte nun vollends und konnte zufrieden sein, vor der Pause nicht noch einen dritten Treffer gefangen zu haben.
Immerhin wussten die Ukrainer nun, was die Stunde geschlagen hatte. Weidenfeller, in der ersten Hälfte kaum beschäftigt, pflückte dem rechts durchgebrochen Costa den Ball vom Fuß (47.) und auch gegen Fernandinho musste Dortmunds Schlussmann eingreifen (50.). Davor hoppelte ein Diagonalschuss Costas nur etwa zehn Zentimeter am langen Pfosten vorbei (48.). Relativ schnell konnte der BVB den Offensivschub der Gäste jedoch wieder unterbinden und seinerseits Druck ausüben. Blaszczykowski leitete schließlich nach knapp einer Stunde mit seinem Vorstoß aus dem Mittelfeld die endgültige Entscheidung ein. Halblinks, wenige Meter vor dem Gästesechzehner, schob er die Kugel zu Gündogan herüber, der aus zentraler Position abzog. Pyatov, ansonsten sicher in seinen Aktionen, bekam den nicht unbedingt platzierten Schuss nicht unter Kontrolle. Blaszczykowski roch den Braten, schnappte sich das wegprallende Spielgerät, versetzte Pyatov und markierte den 3:0-Endstand (59.). Der Rest war mehr oder minder ein Schaulaufen der Dortmunder, die durch Großkreutz und Reus gut und gerne noch hätten erhöhen können. Schachtar verpasste eine Riesenchance auf den Ehrentreffer, als Adriano in der 83. Minute am gut reagierenden Weidenfeller scheiterte.
André Schulin
Wir müssen aufpassen, dass diese Seifenoper nicht das Niveau der Auseinandersetzung zwischen Dieter Bohlen und Thomas Anders erreicht.
— BVB-Präsident Dr. Gerd Niebaum über die Schlammschlacht mit Superstar Marcio Amoroso.