Barca und ManUnited konnten in den Partien des Dienstags ihren Kopf noch aus der Schlinge ziehen und sich als souveräne Topteams ihrer jeweiligen Gruppen präsentieren. Chelsea gelang dies nicht, die "Blues" verloren ihre Gruppenführung an Donezk.
Cup-Verteidiger FC Chelsea war mit der 1:2-Niederlage bei Schachtar Donezk (Gruppe E) sehr gut bedient. Die Ukrainer wirbelten die „Blues“-Abwehr ein ums andere Mal durcheinander und scheiterten oft nur am ausgezeichneten Gästekeeper Cech. Teixeira (3.) und Fernandinho (52.) setzten die verdienten Treffer für Schachtar; seitens Chelsea schloss Oscar eine der wenigen guten Spielszenen der Briten mit dem Anschlusstreffer ab (88.). „Blues“-Manager Roberto Di Matteo räumte die schmerzhafte Niederlage ein: „Der einzige Trost an diesem Abend war, dass Juve in Kopenhagen unentschieden spielte.“ Der Serie-A-Tabellenführer konnte im parallel ausgetragenen Spiel nach einem 0:1-Rückstand (50., Beckmann) bei Nordsjaelland zwar noch ausgleichen (81., Vucinic), einem Sieg stand aber vor allem Torwart Jesper Hansen im Weg, der mit seinen Reflexen den ersten Punktgewinn Nordsjaellands in der Champions League ermöglichte. Juve kam im dritten Gruppenspiel nur zur dritten Punkteteilung.
Nach der Hälfte der Spiele bestätigte sich in der Gruppe F der Verdacht, dass aus einer ursprünglich vermuteten klaren Sache um die beiden ersten Plätze ein Dreikampf wurde. Es war allerdings der FC Valencia, der in der Pflicht stand. BATE Baryssau hatte sich mit Siegen aus den beiden ersten Partien unverhofft in die Spitzengruppe eingeklinkt. Gegen Valencia unterlagen die Weißrussen aber auf eigenem Platz mit 0:3 - alle Treffer hatte Soldado erzielt, dem schon in der vorigen CL-Saison ein Dreierpack glückte (beim 7:0 gegen Genk). Der FC Bayern kam mittels seines 1:0-Arbeitssieges beim OSC Lille - wie BATE und Valencia - zu sechs Zählern.
Dass der FC Barcelona nach seinem Heimspiel gegen Celtic Glasgow neun Zähler ausweisen konnte, hatte auch mit Glück zu tun. Ganz zweifellos hatten die überlegenen Katalanen mehr vom Spiel, aber es benötigte schon eines Treffers in der letzten Aktion der Nachspielzeit (Jordi Alba: „Das war mein erstes Tor im Camp Nou“), um die Partie mit 2:1 für sich zu entscheiden. Mit dem gleichen Resultat endete das andere Spiel der Gruppe G, in dem sich Spartak Moskau gegen Benfica Lissabon durchsetzte.
Der derzeit nicht in der ersten Sturmreihe Manchester Uniteds zu findende Javier Hernadez sorgte mit seinem Doppelpack hauptverantwortlich dafür, dass die „Red Devils“ nach einem 0:2-Rückstand gegen Sporting Braga noch 3:2 siegten und damit souveräner Tabellenführer in der Gruppe H wurden. Sir Alex Ferguson staunte jedoch einmal mehr über seine in dieser Saison wahrlich nicht sattelfeste Abwehr: „Wenn man sich die Gegentore betrachtet, sie haben alle unterschiedliche Ursachen. Das macht es schwierig.“ Schwierig wurde die Lage für Galatasaray Istanbul. Zuhause nur 1:1 unentschieden gegen CFR Cluj gespielt zu haben, war nach der zuvor erlittenen 0:2-Heimpleite gegen Braga ein weiterer schwerer Rückschlag. Ein Eigentor durch Nounkeu (19.) setzte die Elf von Fatih Terim früh unter Druck. Der Platzverweis gegen Agguiregaray (28., Gelb-Rot) begünstigte die Gastgeber dann zwar, doch die optimale Ausgleichschance ließ Melo ungenutzt verstreichen (35., scheiterte mit Elfer an Cluj-Keeper Felgueiras). Yilmaz markierte schließlich noch den Ausgleich (76.).
Läuft parallel noch ein anderes Spiel? Nimmt uns noch jemand den DFB-Pokal weg?
— S04-Siegtor-Schütze Jörg Böhme nach dem Pokalfinale 2001 gegen Union Berlin. Schalke 04 hatte eine Woche zuvor ein historisches Vier-Minuten-Meisterdrama in der Bundesliga erlebt...