Schalke enttäuschend

von Günther Jakobsen13:34 Uhr | 22.08.2009

Selbst in der ersten Viertelstunde der Partie, als Schalke am Ball dominierte und Hoffenheim etwas zurückdrängte, erspielte der Tabellenführer keine Torchance. Danach kam gar nichts mehr von den Gästen, während die Rangnick-Elf ihre wenigen Möglichkeiten zum Sieg großzügig vergab.

Mit einer bestenfalls Vierteltorchance für Ibisevic hatte 1899 zwar den Hauch einer ersten Möglichkeit zur Führung, doch Neuer wurde von dem Schuss des Hinrundentorjägers der Vorsaison nicht wirklich geprüft. Das optische Übergewicht der Schalker in der Folgezeit sah zwar ansatzweise recht gefällig aus, doch Torgefahr entwickelte die Magath-Truppe nicht. Mit einem Durchbruch von Salihovic nach genau einer Viertelstunde, der allerdings unpräzise abspielte statt selbst zu schießen, beendeten die Hausherren die zarte Dominanz der Gäste. Stark nach Elfmeter roch dann eine Szene in der 22. Spielminute: Zambrano und Moritz hatte Ibisevic in die Horizontale gezerrt, doch Schiri Weiner verlegte den Tatort außerhalb des Strafraums. Der folgende Salihovic-Freistoß landete nur in der S04-Mauer. Auf eine weitere Torchance mussten die Zuschauer bis zur Halbzeit indes verzichten. Die Überlegenheit der Hoffenheimer endete zumeist am 16er der Königsblauen, die ihrerseits das Offensivspiel völlig aus den Augen verloren hatten. Das unergiebige Mittelfeldgeplänkel wurde beim Stande von 0:0 zur Pause abgepfiffen.

Druckvoller ging die Heimelf sogleich nach dem Seitenwechsel ans Werk, um den Schalker Riegel zu knacken, doch Ibisevic scheiterte in der ersten spannenden Szene nach dem Wiederanpfiff erneut an Neuer (51.). Auch ein Kopfball von Compper, der nach einer guten Stunde knapp sein Ziel verfehlte, belegte die Überlegenheit der Gastgeber, der sich allerdings gegen eine Schalker Mannschaft quälen musste, der nur einfiel, dass 0:0 mit Mann und Maus zu verteidigen. So kam Hoffenheim zwar noch zu drei guten Möglichkeiten, von denen Neuer zwei glanzvoll entschärfte (Ba 74., Salihovic-Freistoß 82.), während ein Kopfball von Eduardo über den Kasten zischte (89.). Schalke enttäuschte auf der ganzen Linie, konnte sich am Ende bei Tormann Neuer bedanken, dass es beim schmeichelhaften Punktgewinn in einer wenig unterhaltsamen Partie blieb.

Ulrich Merk



Wir als Spielergeneration waren darauf nicht vorbereitet. Vor dem Spiel hat man im Hotel erstmal geguckt, ob da ein Journalist unter dem Bett liegt oder irgendwo auf der Toilette. Man kam sich teilweise vor wie ein Zirkuspferd.

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