Schalke gewann Kampfspiel

von Günther Jakobsen18:18 Uhr | 23.10.2011

Im Duell zweier vermeintlicher Spitzenmannschaften zwischen Leverkusen und Schalke gab es viel mehr Zweikämpfe als Strafraumszenen zu sehen. Die Königsblauen entschieden die Partie durch einen umstrittenen Siegtreffer in der Schlussphase.

Zwei Tage vor dem Spiel in Leverkusen hatten die Schalker Timo Hildebrand als neuen Torwart verpflichtet. Gegen die Werkself stand er jedoch noch nicht im Kader. Stattdessen bekam der etatmäßige Ersatztorhüter Unnerstall eine weitere Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Der junge Schlussmann strahlte, wenn er mal gefordert war, Sicherheit aus. Es war ein intensives Spiel. Beide Mannschaften schenkten sich schon bei den Zweikämpfen im Mittelfeld nichts, aber dementsprechend rar gesät waren die Strafraumszenen. Wenn es mal nach vorne ging, bot Schalke die bessere Spielanlage mit mehr Tempo und weniger Fehlern. Die Königsblauen besaßen auch die besseren Möglichkeiten im ersten Durchgang. Nach einem Konter strich Farfans Schuss am linken Pfosten vorbei (14.). Höwedes scheiterte erst aus spitzem Winkel (35.) und dann mit einem Kopfball nach einer Ecke an B04-Torwart Leno (40.). Auf der Gegenseite brachte Ballack den Ball sogar einmal im gegnerischen Tor unter, doch seinem Treffer blieb wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des ehemaligen Nationalmannschaftskapitäns die Anerkennung verwehrt (25.). In den letzten Zügen der ersten Halbzeit nahmen die torgefährlichen Szenen zu. Erst wurde Raul von Farfan gut in Szene gesetzt, doch Bayers Verteidiger-Haudegen Friedrich blockte den Schussversuch des Spaniers ab (45.). Leverkusens Ballack kam nach einem Pass von Sam zwar zum Abschluss, allerdings parierte Unnerstall den Schuss (45.).

Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich der Charakter des Spiels nicht. Zwar nahm der Zug zum Tor etwas zu und der Ball lief nun flotter durch die Reihen als im ersten Durchgang. Jedoch blieb es eine intensive Auseinandersetzung mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Sinnbildlich für das Spiel stand Schalkes Abräumer Jones, der viel austeilte, aber auch viel einstecken musste und in der 80. Minute Glück hatte, dass er nach einem übermotivierten Einsteigen gegen Kadlec nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog. Zwei Zeigerumdrehungen später hatten die Knappen erneut Glück mit einer Schiedsrichterentscheidung. Nach einer Ecke für Leverkusen setzte sich Farfan grenzwertig im Zweikampf gegen Schürrle durch. Der Schiedsrichter pfiff die Szene nicht ab. Stattdessen durften die Schalker kontern. Farfan sprintete fast über das ganze Spielfeld und ließ dem gegnerischen Torwart Leno mit einem Schuss in die lange Torecke keine Abwehrmöglichkeit. Der Schalker Führungstreffer fiel ausgerechnet in der Phase, in der Leverkusen näher an einem Tor war und durch Kießling (71., Kopfball aufs Tordach) sowie Schürrle (82., scheiterte an Unnerstall) auch Chancen besaß. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten dagegen die Knappen leichte Vorteile und durch Huntelaar (60., scheiterte an Leno) eine gute Einschussgelegenheit gehabt. Auf die Führung für Schalke folgten zwar wütende Angriffe der Platzelf, allerdings retteten die Gäste den knappen Vorsprung über die Ziellinie.

Senthuran Sivananda



Wir sind nicht so stark, dass wir es uns leisten können, unsere Gegner im eigenen Strafraum zu verulken.

— Eduard Geyer