Schalke verschenkte wieder Punkte

von Günther Jakobsen10:02 Uhr | 04.10.2012

Der FC Schalke 04 verspielte wieder einen sicheren Sieg. Im vergangenen Ligaspiel gaben die Königsblauen beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand. In der Königsklasse gegen den französischen Meister HSC Montpellier konnten sie in Überzahl eine 2:1-Führung nicht verteidigen und mussten sich mit einem Unentschieden begnügen.

Schalke-Trainer Stevens hatte für das Spiel gegen Montpellier auf ein 4-4-2-System umgestellt. Deswegen stand nicht etwa Afellay, Barnetta oder der noch angeschlagene Farfan, sondern etwas überraschend Pukki als zweite Spitze neben Huntelaar in der Startelf. Die Schalker waren zunächst auf Sicherheit bedacht und ließen den Ball oft in der eigenen Abwehrreihe kreiseln. Nur einmal ging es in der Anfangsphase mit Tempo nach vorne. Rechtsverteidiger Uchida passte in die Mitte zu Pukki, doch dessen Schuss prallte am gegnerischen Abwehrspieler Hilton ab (11.). In den ersten Minuten waren die Gäste aus Südfrankreich wider Erwarten im Angriff mutiger und zeigten den gefälligeren Fußball. Dafür wurden sie nach nur einer knappen Viertelstunde belohnt. Cabella wurde im Mittelfeld lediglich zaghaft angegriffen und durfte Ait Fana anspielen, und der schlenzte die Kugel unter die Latte (13.). In der Vorsaison hatten die Knappen einige Male erst einen Gegentreffer benötigt, um auf Betriebstemperatur zu kommen. So war es auch diesmal. Nach dem 0:1 spielten die Gastgeber aus Westdeutschland mit mehr Tempo und zielstrebiger nach vorne. Draxler prüfte mit einem Distanzversuch Montpelliers Keeper Jourdren (15.). Wenige Augenblicke später strich ein Schuss des Schalker Youngsters nur um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (19.). Im dritten Anlauf klappte es für den 19-Jährigen mit dem gewünschten Torerfolg. Huntelaar hebelte mit einem Steilpass die Innenverteidigung der Franzosen aus, Draxler lief alleine auf das gegnerische Tor zu, umkurvte Jourdren und schob dann ins leere Gehäuse zum Ausgleichstreffer ein (26.). Schalke hatte zwar etwas mehr vom Spiel, aber Montpellier blieb gefährlich. Nach einer knappen halbe Stunde bekam die königsblaue Abwehr den dribbelstarken Mittelfeldspieler Belhanda nicht in den Griff, aber der Schuss des Zehners flog rechts am Tor vorbei (29.). Auf der Gegenseite kamen die Knappen gegen die kompakte Abwehr des französischen Meisters kurz vor der Halbzeitpause wieder zu einer guten Torchance. Draxler passte in die Spitze zu Pukki, doch der Finne wurde noch entscheidend beim Abschluss gestört, und sein Versuch verfehlte das Ziel (43.).

Direkt nach dem Wiederbeginn drängte Schalke auf die Führung. Pukki mit seinem Flachschuss (47.) scheiterte genauso wie Papadopoulos mit seinem Kopfball nach einer Ecke (49.) an Jourdren. Wenige Augenblicke später tanzte sich Draxler durch Montpelliers Abwehr und konnte von Bocaly lediglich mit einem Foul im Strafraum gestoppt werden. Der Rechtsverteidiger flog wegen einer Notbremse mit der Roten Karte vom Platz (52.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Huntelaar sicher zur Schalker Führung (53.). Allerdings war Draxler bei der Szene, die zum Strafstoß geführt hatte, unglücklich auf sein Handgelenk gefallen und musste verletzt ausgewechselt werden. Mit einem Mann mehr und einem Tor vorne kontrollierten die Gastgeber das Geschehen, aber spielten nicht mehr zwingend nach vorne. Die wenigen Chancen zur Vorentscheidung vergaben sie. Sowohl Huntelaars Direktabnahme (65.) als auch der Schuss des eingewechselten Afellay (85.) wurden vom besten Montpellier-Spieler, Keeper Jourdren, pariert. Die beste Gelegenheit, das 3:1 und damit alles klar zu machen, ließ Goalgetter Huntelaar aus. Frei vor dem gegnerischen Tor schob er die Kugel am rechten Pfosten vorbei (89.). Und im direkten Gegenzug erzielten die Gäste mit ihrer einzigen Chance in der zweiten Halbzeit den Ausgleichstreffer. Sechs Schalker konnten gegen drei Montpellier-Kicker weder den Ball gewinnen noch den Abschluss verhindern, und Camara brachte das Spielgerät mit einem Flachschuss im rechten unteren Toreck unter (90.).

Senthuran Sivananda



Bei uns in Leverkusen wird jeder eingesperrt, der eine Vuvuzela mit ins Stadion bringt.

— Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler über den Lärm der Vuvuzelas bei der WM 2010