Schlappe im Personalpoker, Erfolg auf dem Platz

von Günther Jakobsen23:08 Uhr | 21.01.2011

Von Matthias Sammer bekam der HSV einen Korb. Die in vielen Medien als fast sicher angesehene Installation auf der Sportdirektor-Position platzte, da Sammer sich für eine Fortsetzung seines Engagements beim DFB entschied. Entschädigend für diesen Misserfolg konnten die Hamburger jedoch drei Zähler im Bundesligaalltag einsammeln.

Tabellarisch trennte den HSV und die Eintracht vor dem Anpfiff ein einziger Punkt. Die angespannte Personallage der Hessen, speziell in der Abwehr, schob jedoch den Hanseaten ganz eindeutig die Favoritenrolle zu. Und der HSV ließ von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, in welche Richtung der Ball rollen sollte. Die Eintracht hatte ohnehin eine strikte Defensivhaltung eingenommen. Zum Leidwesen des Betrachters fügten sich die Ausrichtungen der Teams zu einem wenig attraktiven Gesamtbild: Hamburgs erkennbarem Willen fehlte der Schuss Genialität, das Frankfurter Bollwerk auszuspielen. Nikolov wurde keine echte Prüfung abverlangt. Das Konterspiel der Hessen war ebenfalls nicht geeignet, HSV-Keeper Rost Angstschweiss auf die Stirn zu treiben. Somit blieb ein Zusammenstoß zwischen Kacar und Meier das prägendste Ereignis der ersten 45 Minuten. Beide Akteure rasselten mit den Köpfen aneinander (30.) und mussten ausgewechselt werden.

Der angeschlagene Pitroipa war der dritte Akteur, der das Spiel vorzeitig beenden musste. Mit dem Startsignal in die zweite Hälfte ersetzte Petric den Mann aus Burkina Faso - und sorgte 20 Minuten später für die Entscheidung des unterm Strich doch sehr durchschnittlichen Kicks. Nachdem sich Ben-Hatira auf der rechten Seite durchgesetzt und in die Mitte geflankt hatte, stand Petric am langen Pfosten richtig, den Ball ins Tor zu drücken. Ein wenig mehr an Torgefahr spielte sich im zweiten Durchgang schon auf dem Rasen ab, besonders Elias Möglichkeit aus der 48. Minute (Nikolov klärte zur Ecke) brachte Leben in die Bude. Und Frankfurt konnte auch mehr Ballbesitz als vor der Pause für sich geltend machen. Über das Prädikat „Arbeitssieg für den stärker um den Dreier kämpfenden Gastgeber“ kam die Partie dennoch nicht hinaus. Neben dem Siegtorschützen Petric konnte sich beim HSV noch der eifrige Ben-Hatira auszeichnen. Den ersatzgeschwächten Frankfurtern fehlte indes nicht viel, und sie hätten einen Punkt entführt. In einer Hinsicht hatten sie jedoch die Nase vorn: Ihre offene Personalfrage, um Coach Michael Skibbe, endete positiv.

André Schulin



Ich habe mit Erich Ribbeck telefoniert, und er hat zu mir gesagt, ich stehe für die Maltareise nicht zur Verfügung.

— Andreas Möller