Schöne Tore - schwaches Spiel

von dpa20.03.2010 | 12:58 Uhr

Nach flottem Beginn tat sich eine geraume Zeit lang herzlich wenig im ausverkauften Rhein-Derby. Selbst als Gladbach durch eine schöne Einzelleistung in Front ging, erspielten sich die Geißböcke als Antwort keine torreifen Szenen. Erst ein Sonntagsschuss brach den Bann.

Zwar schoss Köln in Person von Maniche erstmals in dieser Partie aufs Tor (1.), doch dann übernahm Gladbach das Zepter, ohne allerdings eine echte Chance herauszuspielen. Die hatten die dagegen haltenden Kölner zwischen der 9. und 12. Minute, doch Brecko und Novakovic scheiterten. Mit einem Distanzschuss von Arango, den Mondragon abtötete, war nach einer knappen Viertelstunde der Spielfluss in Richtung gegnerisches Tor allerdings wie abgestellt. Die risikolos fortgeführte Partie dümpelte ereignislos im Mittelfeld hin und her, so dass sich die Zuschauer vor der Pause selbst in Stimmung bringen mussten.

Wenig besser lief das Geschehen nach der Pause mit ein paar wenig prickelnden Halbchancen wieder an, wobei die Torhüter je einmal eingreifen mussten, ohne gefordert zu werden und Dante einen Eckball übers Tor köpfte (54.). Eine Minute später folgte der Auftritt von Youngster Marco Reus. In der Platzmitte war er angespielt worden, ließ sich auf seinem Weg bis 20 Meter vor dem Tor weder von Mohamad noch von Geromel stören und schoss die Kugel trocken ins linke untere Eck. Das 2:0 verhinderte Mondragon sechs Minuten später, als er sich von einem Arango-Freistoß nicht überraschen ließ. Von den sturmschwachen Kölnern war derweil immer noch kein weiterer aufschlussreicher Angriff ausgegangen. Selbst ein Distanzversuch von Womé wirkte eher kläglich (70.). Neun Minuten später passte Tosic aber auf den im 16er-Rückraum halbrechts platzierten Maniche, der wuchtig abzog und zur Überraschung der versammelten Gemeinde ins rechte obere Dreieck traf. Plötzlich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der sich stramm durch die kurze Schlussphase zog. Feine Chancen für Novakovic, Colautti und Bobadilla hätte jeweils die Entscheidung für die ein oder andere Seite bringen können, doch am insgesamt leistungsgerechten 1:1 änderte sich nichts mehr. Wirklich bundesligareif war das Niveau dieses Derbys allerdings nur zu Beginn und am Ende.

Ulrich Merk