Schubert ersetzt Favre vorläufig

von Günther Jakobsen15:05 Uhr | 22.09.2015

Am Dienstag, beim ersten Teil des 6. Spieltages, sticht das Duell FC Bayern vs. VfL Wolfsburg heraus. Die vier noch sieglosen Fehlstarter schalten sich am Mittwoch ein.

Für Dieter Hecking ist der VfL Wolfsburg längst noch nicht auf Augenhöhe mit dem FC Bayern. Der Gästetrainer erwartet von seiner Mannschaft jedoch Nadelstiche gegen die Münchner, sobald sich eine Chance dazu bietet: „Wir haben gezeigt, dass wir an guten Tagen mit den Bayern mithalten können ...“ Es ist davon auszugehen, dass der FCB gegenüber dem Darmstadt-Spiel personell in größerem Maße umstellt; u.a. steht Lewandowski nach kleinerer Verletzung wieder zur Verfügung.
Die beiden gut gestarteten Aufsteiger genießen Heimrecht - und den gewachsenen Respekt der Konkurrenz. „In Ingolstadt kann man nicht mehr von Euphorie sprechen, weil das Team schon seit langer Zeit auf diesem Niveau spielt“, berichtet etwa Bruno Labbadia, dessen Hamburger SV zu einem ganz besonderen Spiel antritt: Das dienstälteste Ligamitglied (HSV) spielt gegen das jüngste.
Remis-Spezialist SV Darmstadt empfängt den SV Werder, dem vor drei Tagen gegen den FCI ein Unentschieden in letzter Minute entrissen wurde. Der an die Lilien ausgeliehene Caldirola („Letztlich gehe ich das Spiel an wie jedes andere“) tritt dann gegen seine Ex-Teamkollegen an.
Ganz oben festsetzen könnte sich der 1. FC Köln, sofern er auswärts bei der Berliner Hertha punktet. Genau das hat Peter Stöger vor: „Wir wollen ungeschlagen aus Berlin zurückkommen.“ Lediglich Mavraj fällt aus, ansonsten kann der FC auf den kompletten Kader zurückgreifen.

Gegen die formstarken Dortmunder dürfte es für 1899 Hoffenheim (1 Punkt) schwer werden, aus der Talsohle herauszukommen. Der BVB bestritt alle elf Pflichtspiele der Saison siegreich - eine solche Serie hatten die Schwarzgelben bislang noch nicht. Not gegen Elend heißt das Motto des Spiels Hannover 96 (1 Punkt) vs. VfB Stuttgart (ohne Punkt). Derweil es bei den Schwaben bei der Chancenverwertung arg klemmt, hatten die „Roten“ zuletzt Schwierigkeiten, überhaupt klare Möglichkeiten heraus zuspielen. Borussia Mönchengladbach schließlich, das punktlose Kellerkind der Klasse, muss gegen den FC Augsburg erstmals ohne den zurückgetretenen Lucien Favre klarkommen. „Wir dürfen uns jetzt nicht einigeln und in eine Art Schockstarre verfallen“, will Sportdirektor Max Eberl möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. Als Übergangscoach wurde der U23-Trainer André Schubert berufen.
Für Bayer Leverkusen kommt es darauf an, nach drei Niederlagen den Kurs zu korrigieren. Dabei geht es gegen den FSV Mainz, der seinerseits mit neun Punkten gut im Soll ist. „Wir fühlen uns in der Spielverderber-Rolle in fremden Stadien wohl“, peilt FSV-Coach Martin Schmidt den nächsten Coup an. Bei Schalke stimmt das Punktekonto auch (10), nur spielerisch sah man zuletzt in Stuttgart nicht gut aus. „Wir müssen uns gegen Frankfurt deutlich steigern“, fordert Horst Heldt, der von dieser Kritik lediglich Keeper Ralf Fährmann ausnahm.



Das hinterlässt schon Spuren in unserem Spiel.

— Markus Gisdol, Trainer des HSV, über Verletzungspech in seinem Team.