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Sieg in letzter Minute

von Günther Jakobsen10:23 Uhr | 28.11.2008

Der VfL Wolfsburg steht dank einer Energieleistung in den Schlussminuten der Partie gegen Sporting Braga mit einem Bein in der nächsten UEFA-Pokal-Runde und damit neben Hertha BSC als einziger deutscher Vertreter noch ungeschlagen da. An Bragas Abwehr bissen sich die Wölfe in der zweiten Halbzeit lange die Zähne aus, ehe mit ein bisschen Glück doch die entscheidenden Treffer fielen.

Ausgerechnet Wolfsburgs torgefährlichster Stürmer Grafite hatte sich im Training unter der Woche schwer verletzt und fiel damit nicht nur für das Braga-Spiel, sondern wahrscheinlich auch für die restliche Hinrunde aus. Als waren die Niedersachsen nicht schon gestraft genau, gerieten sie durch ein unglückliches „Billard“-Eigentor nach gerade einmal sechs Minuten auch noch in Rückstand. Barzaglis verunglückten Abwehrversuch lenkte Costas Knie ins eigene Tor ab. Wolfsburg zeigte sich vom frühen Gegentreffer allerdings kaum beeindruckt, auch wenn den ersten Gegenangriffen die entscheidende Durchschlagskraft zunächst noch fehlte. So fiel der Ausgleich, nachdem Gentner (12.) und Dzeko (16.) erste Möglichkeiten ausgelassen hatten, zwar etwas überraschend, aber keineswegs unverdient: Dejagahs Geistesblitz, einen Schuss aus spitzem Winkel, lenkte Braga-Keeper Eduardo an den Pfosten; von dort sprang der Ball wieder aufs Spielfeld, wo Dzeko keine Mühe hatte, abzustauben (24.). Die restlichen Minuten der ersten Halbzeit gingen ereignislos vorüber, beide Mannschaften neutralisierten sich auf einem mäßigen Niveau.

Die Portugiesen starteten in die zweite genauso wie in die erste Halbzeit mit einem Torerfolg: Eine Matheus-Vorlage vollstreckte der unbedrängte Meyong aus abseitsverdächtiger Position zur erneuten Führung (50.). Danach ließen sich die Gastgeber immer mehr zurückfallen, derweil Wolfsburg sich zwar bemühte, aber keine Ideen besaß, um das portugiesische Abwehrbollwerk zu durchbrechen. Stattdessen hätte Braga nach einem seiner Konterangriffe sogar für die Vorentscheidung sorgen können: Aguiars Freistoß von der Strafraumgrenze flog knapp am rechten Toreck vorbei (74.). So konnte jedoch Wolfsburgs Spielmacher Misimovic das Spiel in der Schlussphase noch umdrehen: Nach einem Foul von Valdeomar an Dzeko an der Strafraumgrenze verwandelte der Bosnier den fälligen Strafstoß sicher (83.). Danach drängten die Wolfsburger sogar auf den Sieg und wieder fiel der entscheidende Treffer in bosnischer Koproduktion: Dzekos Versuch ließ Eduardo nur abprallen, so dass Misimovic an den Ball kam und dem Schlussmann mit einem Schuss genau links oben in den Torwinkel keine Abwehrchance ließ (90 + 4.). Am Ende verdienten sich die Niedersachsen den Sieg vor allem durch ihre Hartnäckigkeit, da im spielerischen Bereich beide Mannschaften einiges schuldig blieben.

Senthuran Sivananda



Der schießt so viele Tore, das ist ein Wahnsinn. Ich glaube, ich habe nicht mal im Training so viele Tore wie der in den Spielen.

— Sandro Wagner über Cristiano Ronaldo