DFB-Team

Soll erfüllt

von Günther Jakobsen13:01 Uhr | 14.10.2007

Ein schmuckloses, letztlich aber souverän erarbeitetes Pflicht-Unentschieden gegen wuselig-zweikampfstarke, aber auch angriffsschwache Iren genügte dem spielerisch überlegenen Löw-Team, um endgültig die Fahrkarte zur EM 2008 einzulösen. Eckpfeiler des Erfolges: Lehmann, Mertesacker, Metzelder und Frings.

Die Elf von Steve Staunton zeigte der deutschen Truppe durch robusten Körpereinsatz sogleich auf, dass in vielen Vorurteilen über die irische Kampfstärke ein wahrer Kern steckt. Das Kombinationsspiel der DFB-Auswahl wurde häufig im Keim erstickt, kam gar nicht erst in die Region, wo man das gegnerische Tor hätte bedrohen können. Als Schweinsteiger nach einem Luftkampf wegen einer heftig blutenden Platzwunde behandelt wurde, entwickelte sich doch eine erste Chance für die Gäste. Über Frings und Jansen gelangte der Ball per scharfer, flacher Flanke auf den Torraum der Hausherren, doch Gomez spitzelte die Kugel knapp über das Tor (17.). Kurz darauf kam Rolfes für Schweinsteiger und ab sofort fehlte Löw nach den verletzten Ballack, Schneider, Lahm, Hitzlsperger und Borowski ein weiterer Kreativer für vordere Mittelfeldaufgaben. Vorwiegend zwischen den Strafräumen tobten auch in der Folgezeit die intensiven Zweikämpfe weiter. Versuche, aus dem Rückraum zu schießen, wurden meist abgeblockt oder eine problemlose Beute der Torhüter. Irland hatte eine erste echte Chance durch Keane, der, über den linken Flügel kommend, plötzlich allein vor Lehmann auftauchte, aber am Arsenal-Torwart scheiterte (30.). Auf der der Gegenseite gab es noch einen schönen Metzelder-Kopfball, den Finnan vor der Torlinie klärte (36.) und einen Linksschuss aus knapp 20 Metern von Frings, den Schlussmann Given jedoch genau auf den Mann bekam, abklatschen und aufnehmen konnte (43.).

Am Tempo haperte es auch zu Beginn der zweiten Halbzeit weniger, eher an der unpräzisen Weiterverarbeitung der Angriffsreihen auf beiden Seiten. Die Führung hatten die Iren dennoch bereits in der 49. und 50. Minute auf dem Fuß. Zuerst scheiterte Keogh mit einer verunglückten Flanke am langen Arm von Lehmann. Danach versagte Keane erneut völlig frei vor dem deutschen Torhüter, der den zu kurz geratenen Heber des irischen Kapitäns locker abfing. Es folgte erneut eine längere Phase ohne Torszenen, denn die Abwehrreihen brillierten mit gutem Stellungsspiel und gelungenen Tacklings. Mit Podolski für Gomez brachte Löw indes etwas mehr Schwung in den Angriff, denn der FC Bayern-Stürmer wagte nach gut 70 Minuten immerhin zweimal hintereinander den Torabschluss, traf das Leder aber nicht genau genug. Auch bei den Iren brachte mit Long ein Einwechselspieler etwas mehr Bewegung in den Angriff, doch auch sein Schuss aus dem Hinterhalt wurde von Lehmann sicher gemeistert. Zuletzt riskierten beide Teams kaum mehr etwas, wollten dann doch vorwiegend eine Niederlage verhindert. Deutschland sicherte am Ende mit dem 0:0 die unwiderrufliche EM-Teilnahme, während Irland genau diese endgültig verspielte, aber auch zuvor bestenfalls eine theoretische Chance besessen hatte, die Endrunde doch noch zu erreichen.

Ulrich Merk



Der HSV ist natürlich ein Brett.

— Markus Gisdol bei seinem Amtsantritt als Trainer des Hamburger SV.