Einige bislang mit großen Sorgen geplagte Bundesligisten wurden am 27. Spieltag fündig: Hamburg kanzelte Köln ab, Werder überraschte in Nürnberg, Bayern kam in Freiburg mit einem blauen Auge davon und Frankfurt behauptete sich dank Gekas gegen St. Pauli. Einzig das 2:0 von Hannover über Hoffenheim war tatsächlich vorhersehbar.
Auch beim Hamburger SV blieb der 1. FC Köln seinen eher schwachen Auswärtsauftritten treu. Mit 2:6 gingen die Geißböcke unter, weil der HSV gegenüber der Klatsche in München nicht wiederzuerkennen war. Petric traf dreimal; Ben-Hatira, Kacar und Zé Roberto teilten die restlichen Tore unter sich auf. Für die total neben sich rennenden Gäste waren Jajolo und Podolski für die "Resultatsverbesserung" verantwortlich.
Der von seiner Ehefrau arg zusammengestauchte Gekas war der Matchwinner im Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC St. Pauli. In der nervösen Partie lief lange Zeit nach vorne wenig. Nachdem Gekas allerdings von Daube touchiert worden war, traf der Grieche vom Punkt (34.). Acht Minuten später glichen die Kiezkicker durch einen abgefälschten Takiye-Freistoß aus, doch Gekas entschied das Match nach 77 Minuten im direkten Duell gegen Tormann Kessler und schickte die Hamburger tiefer in den Abstiegsschlamassel.
Ähnlich eng wurde es für den FC Bayern München beim SC Freiburg, der seinen 2:1-Sieg erst kurz vor Schluss durch ein feines Tor von Franck Ribery (88.) sicherstellen konnte. Die Schwarzwälder spielten über weite Strecken auf Augenhöhe, lagen zwar nach neun Minuten durch Gomez zurück, doch Cissè, der zuvor einen Elfer verschossen hatte, glich acht Zeigerumdrehungen später aus. Der FCB wahrte damit seine CL-Chancen.
Kaum wiederzuerkennen war auch der 1. FC Nürnberg im Heimspiel gegen die norddeutschen Sorgenkinder von Werder Bremen. Letztlich war die fehlende Bodenhaftigkeit Claudio Pizarros mitentscheidend für den Erfolg der Hanseaten. Zweimal wurde dem Peruaner ein Elfer zugesprochen und Wagner kickte die Kugel ins Netz (27., 89.). Das dritte Bremer Tor besorgte Pizarro selbst, während die enttäuschenden Clubberer nur durch einen abgefälschten Gündogan-Schuss trafen. Chandler musste zudem mit Gelb-Rot vom Platz (72.).
Hannover 96 ließ sich auch von der TSG 1899 Hoffenheim nicht von seinem Weg nach Europa abbringen. Ya Konan (38.) und Abdellaoue (53.) machten den kaum gefährdeten Sieg gegen offensivschwache Sinsheimer klar, die auswärts - wie zuletzt - Punktelieferant blieben.
Praktisch sind unsere Chancen jetzt besser als theoretisch.
— Richard Golz