Hamburgs letztes Gruppenspiel litt weniger als erwartet unter seiner Bedeutungslosigkeit. Unbeschwert und locker spielte der HSV auf Sieg, lag gegen zehn Basler aber plötzlich hinten und brachte mehr als ein 1:1 nicht mehr zustande. Die Schweizer, die ebenfalls nicht mehr ausscheiden konnten, verkauften sich insgesamt teuer, konnten am Gruppensieg der Hanseaten aber nichts ändern.
Erstaunliche 49.000 Menschen hatten sich eingefunden, um den Schlusspunkt eines langen Hamburger Spieljahres zu erleben. Basel, mit dem Ex-Gladbacher Degen in der Startelf, hatte genau wie die Hausherren noch kein einziges Gegentor kassiert und mummelte sich vorerst auch hinten ein. Noch in der ersten Minute musste Constanzo allerdings eingreifen, als de Jong ihn aus wenigen Metern mit einem Kopfball herausforderte. Den Abpraller wusste Reinhardt schließlich nicht zu verwerten. Ganz so kurzweilig wie in dieser Szene blieb die Begegnung zwar nicht, doch konnte der HSV glaubhaft versichern, auch das letzte Spiel in der Gruppe gewinnen zu wollen. Basel erweckte diesen Eindruck soweit nicht. Nach einer halben Stunde schoss Olic noch einmal knapp vorbei, ehe van der Vaart innerhalb weniger Sekunden eine Doppelchance vergab (36.). Unmittelbar vor der Pause forderte Hamburg dann einen Elfmeter, doch hielt der dänische Schiedsrichter Marques Grätsche gegen Olic für sauber und schickte die Mannschaft torlos in die Kabine.
Als kurz nach dem Wechsel Zanni zum zweiten Mal foulte und die Gelb-Rote Karte sah, flogen mit ihm auch die letzten Zweifel am Heimsieg davon. Ausgerechnet jetzt aber entwickelte Basel Ambitionen und ging völlig überraschend mit 1:0 in Führung: Morganella, als Konsequenz aus dem Platzverweis eingewechselt, bediente mit Huggels Hilfe den Australier Ergic, der frei vor Frank Rost nur noch abdrücken musste (58.). Das erste Gegentor im Wettbewerb verdarb dem HSV ein wenig die Laune. Hastig und kompliziert versuchte er sich am Ausgleich, blieb immer wieder in der Abwehr des Schweizer Tabellenführers hängen, der seinerseits einen erkennbaren Lustgewinn demonstrierte. Zweimal musste Huub Stevens erst wechseln, um den Laden wieder aufzumischen und lag damit am Ende goldrichtig. Analog zum Gegenüber Morganella brachte der Niederländer Castelen den entscheidenden Schwung und bediente nur eine Minute nach seiner Einwechslung Olic, der aus zwölf Metern mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte traf (73.). Für einen Heimsieg schien nun immer noch genügend Zeit, doch war Basel inzwischen ehrgeizig genug, auch in Unterzahl einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Da für den Gruppensieg ein Unentschieden reichte, ließ es die Stevens-Elf mit dem 1:1 auch gut sein.
Maik Großmann
Das Foul von Bellarabi war geisteskrank! Das war vorsätzliche Körperverletzung. Sowas gehört drei Monate gesperrt – und zwar für Dummheit!
— Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß über das grobe Foulspiel von Leverkusens Karim Bellarabi an Rafinha.