Souverän den Stiefel runtergespielt

von Günther Jakobsen00:39 Uhr | 09.12.2010

Vor dem letzten Gruppenspieltag in der Champions League hatte der FC Basel noch eine theoretische Chance gehabt, ins Achtelfinale einzuziehen. Nach einem guten Start der Schweizer bekam jedoch Bayern München das Spiel immer besser in den Griff und gewann am Ende auch in der Höhe verdient mit 3:0.

Obwohl die Bayern mit Keeper Butt nur eine Stammkraft schonten, brauchten sie einige Zeit, um ins Spiel zu finden.Und die Münchner hatten in dieser Phase Glück, dass sie den gegnerischen Sturmlauf schadlos überstanden. Nach neun Minuten kam Shaqiri aus wenigen Metern zum Abschluss, aber Bayerns Torwarttalent Kraft lenkte den Schuss vom Tor weg. Danach konnten die Hausherren das Spiel beruhigen und näherten sich immer mehr dem gegnerischen Gehäuse an. In der Abwehr blieben sie allerdings anfällig. Lediglich ein Münchner durfte sich über die wacklige Defensive gefreut haben: Ersatztorwart Kraft, der gleich mehrere Möglichkeiten bekam, sich auszuzeichnen. Die beiden ehemaligen Bundesligaprofis Frei (31.) und Streller (34.), der nach einem langen Ball alleine auf dem Weg zum Tor war, scheiterten an der bajuwarischen Nachwuchshoffnung. Innerhalb von nur kurzer Zeit zerstreute allerdings die Platzelf die Hoffnungen der Gäste auf einen Überraschungserfolg. Eigentlich hatten die Schweizer den Münchner Angriff in der 35. Minute schon geklärt. Cabral wollte das Spielgerät ins Aus rollen lassen, ließ sich dabei jedoch von Contento überraschen. Der Deutsch-Italiener setzte nach, kam noch vor der Torauslinie an den Ball und legte ihn an Basel-Keeper Costanzo vorbei. Ribery beförderte die Kugel ins verwaiste Gehäuse. Wenig später brauchte Tymoshchuk nach Gomez´ Kopfballverlängerung einer Kroos-Ecke nur seinen Fuß hinzuhalten, um das 2:0 zu erzielen (37.). Ribery (42.) und Schweinsteiger (44.) verpassten es, noch vor dem Pausenpfiff für die Entscheidung zu sorgen.

Im Gegensatz zur 2:3-Niederlage beim AS Rom vor zwei Wochen musste der Deutsche Meister diesmal den vergebenen Chancen nicht hinterher trauern. Denn lediglich fünf Zeigerumdrehungen nach dem Wiederbeginn spielte Müller den Ball in den Rücken der Abwehr zu Ribery, und der zog direkt ab und ließ mit seinem Schuss Costanzo keine Abwehrmöglichkeit. Bis etwa zur 60. Minute hielt der Vorjahresfinalist die Schlagzahl hoch. Vor allem Schweinsteiger war bemüht, ein Tor zu erzielen. In der 57. Minute scheiterten erst Contento und dann der Münchner Spielmacher am noch besten Basler, Schlussmann Costanzo. Danach sprach die Bayern-Abwehr einige Einladungen zum Ehrenerfolg aus, die das vom ehemaligen Münchner Thorsten Fink trainierte Gäste-Team nicht annehmen wollte. Gegen Ende der Partie nahmen die Gastgeber wieder den vierten Treffer ins Visier. Basels Keeper verhinderte gegen Gomez, dessen Kopfball nach einer Ecke er noch mit dem Fuß abwehren konnte (78.), eine höhere Niederlage.

Senthuran Sivananda



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