Bundesliga - News

Souveräne Oranjes

von Günther Jakobsen17:09 Uhr | 11.06.2006

Als Serbien-Montenegro nach passablem Auftakt frühzeitig in Rückstand geriet, war das Spiel entschieden. Die Balkan-Kicker fanden kaum Mittel, die Oranjes nachhaltig in Verlegenheit zu bringen. Ohne zu glänzen - Ausnahme Arjen Robben - sackten die Niederländer ihre drei ersten Punkte des Turniers ein.

Die Hamburger Oranjes, Khalid Boulahrouz und Rafael van der Vaart, saßen nur auf der Bank, als die Niederländer gegen Serbien-Montenegro in die WM starteten. Bei den Osteuropäern war es überhaupt keine Frage, dass Schalkes Innenverteidiger Mladen Krstajic als Teil der Stammformation von Beginn an mitmischte. In der 13. Minute produzierten die Außenseiter die erste kitzelige Torsituation des Spiels, als Nenad Djordjevic sich über links trickreich durchsetzte, bei seiner Flanke behinderten sich aber Milosevic und Kezman gegenseitig. Drei Minuten später hatte Milosevic den Führungstreffer auf dem Fuß, schoss aber van der Sar genau in die Arme. Serbien-Montenegro wurde immer offensiver - und prompt überrascht, weil zu weit aufgerückt. Mit zwei einfachen Pässen, der aus der Abwehr angespielte van Persie bediente auf Mittelfeldhöhe den durchstartenden Robben, kamen die Niederländer zur Führung. Der Stürmer des FC Chelsea steuerte zentral frei auf Jevric zu und nutzte die Chance in aller Eiseskälte (17). Fünf Minuten später versuchte er es erneut, doch der vom linken Sechzehnereck abgefeuerte, satte Schuss konnte von Jevric abgewehrt werden. Noch einmal sorgte Robben für ein Highlight, als er aus einer Lahm-Position - allerdings mit einer Flachschuss-Variante - das lange Eck des gegnerischen Kastens anpeilte (37.). Nur Zentimeter fehlten am zweiten Treffer der Oranjes. Die Niederländer hielten nun das Heft klar in der Hand. Erst mit der Einwechslung von Koroman, gegen Ende des ersten Durchgangs, konnte die Balkan-Elf wieder gefährlich vor dem Tor der Oranjes auftauchen, musste jedoch die verdiente Halbzeitführung der Elftal anerkennen.

Die Niederländer hatten keine Veranlassung, am Spielablauf oder mäßigen Spieltempo etwas zu ändern. Mit ihrer besseren Ballbehandlung beherrschten sie die Partie, kamen ab und an (62., Sneyder und van Nistelrooy prüften Jevric) zu Halbchancen. Serbien-Montenegros Hereinnahme von Zigic zur Halbzeit verpuffte ohne Wirkung. Ein wenig mehr Wirbel brachte der Einsatz von Ljuboja (für den blass gebliebenen Kezman), der die Vorarbeit zu einem Koroman-Schuss lieferte, den van der Sar mit Mühe parierte (71.). Aber viel mehr hatten die Osteuropäer nicht zu bieten. Den Niederländern reichte eine konzentrierte Leistung, den knappen Vorsprung weitgehend ungefährdet über die Zeit zu bringen. Van Persie per Freistoß (83.) und der ausgezeichnete Arjen Robben (89.) hätten den Erfolg noch höher gestalten können.

André Schulin



Das Team ist an einem Punkt angekommen, wo man sich sagt: Diesen Trotteln da draußen zeigen wir es jetzt!

— Alfred Tatar.