Späte Siege für Lautern, Nürnberg und Schalke

von Günther Jakobsen17:39 Uhr | 12.03.2011

Während der FC Bayern den HSV mit 6:0 (u.a. dreimal Robben) abkanzelte, ging es im Abstiegskampf enger zu: Kaiserslautern gewann durch ein Tor in der Nachspielzeit 2:1 gegen Freiburg, ebenso Nürnberg in Wolfsburg, aber auch Schalke behauptete sich spät (83., Charisteas) mit diesem Ergebnis gegenüber Frankfurt. Dass Dortmund in Hoffenheim seine erste Rückrundenniederlage erlitt, ging in diesem Trubel fast etwas unter.

In bester Form präsentierten sich die beiden Superstars des FC Bayern München, Arjen Robben und Franck Ribery, gegen den Hamburger SV. Der Niederländer schoss innerhalb einer Viertelstunde (40., 47., 55.) drei tolle Buden und legte auch zum 4:0 für Ribery (64.) auf. Das halbe Dutzend machten Thomas Müller (79.) und ein Eigentor von Westermann (85., Vorarbeit Ribery) gegen einen HSV voll, der nur in der ersten halben Stunde der Partie noch recht gut mitmischte, nach dem Robben-Festival allerdings vollends zusammenbrach.

1899 Hoffenheim bot gegen den Spitzenreiter Borussia Dortmund seine beste Leistung in der Rückrunde. Demzufolge war der Sieg für die Sinsheimer am Ende nicht unverdient, auch wenn die Borussen einmal mehr eine Reihe guter Tormöglichkeiten ausließen. Das Tor von Ibisevic (63.) nach einer Flanke von Beck bedeutete die Entscheidung und verhinderte einen weiteren Absturz der Hausherren, während die Klopp-Elf ihre erst dritte Saisonniederlage hinnehmen musste.

Besonders spannend verliefen an diesem Samstagnachmittag die drei Partien, die unter dem Vorzeichen "Abstiegskampf" angepfiffen wurden. Ihren ersten Rückrundenerfolg feierten dabei die Kicker des 1. FC Kaiserslautern, die in der letzten Sekunde der Nachspielzeit den SC Freiburg durch ein Tor von Erwin Hoffer bezwangen. Zuvor hatte Lauterns Nemec je einmal ins eigene (21.) und ins gegnerische Tor (33.) getroffen. Ein überaus glücklicher Erfolg für die stark gefährdeten Gastgeber.

Während in der Pfalz über einen späten Treffer gejubelt werden konnte, ließ der VfL Wolfsburg, ebenfalls nach einem entscheidenden Tor in der Nachspielzeit, die Köpfe hängen. Der kurz zuvor eingewechselte Nilsson hatte das 2:1 für den 1. FC Nürnberg eingeköpft und die Hausherren noch tiefer in die Abstiegszone gezogen. Dabei war die Elf von Interimscoach Pierre Littbarski über weite Strecken der Partie überlegen, vergab aber zu viele gute Chancen. Mandzukic (22.) traf zwar zur Führung des VfL, doch der Club glich kurz vor der Pause überraschend durch einen Wollscheid-Kopfball aus. Ein klarer Elfer wurde den Wölfen versagt, ein diskussionswürdiges Abseitstor nicht gegeben, doch Nilsson stellte mit dem letzten Standard (nach Eckball von Ekici) das Spiel mit dem Kopf auf den Kopf und der FCN blieb somit zum achten Mal hintereinander ohne Niederlage.

Etwas früher fiel die Entscheidung in der Begegnung zwischen dem FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt. Alle drei Tore der Partie hatten zudem ihre eigene, besonders kuriose Geschichte. Zuerst patzte Eintracht-Keeper Fährmann (übrigens ein Ex-Schalker), foulte Raúl, den er hinter sich vergessen hatte, und Jurado verwandelte den Elfer sicher (45.). In der 70. Minute wuchtete Tzavellas die Kugel aus der eigenen Hälfte (aus 73 Metern) nach vorne, Gekas irritierte Manuel Neuer und die Kugel prallte überraschenderweise ins Tor. Spät brachte Felix Magath dann erstmals Neuzugang Charisteas, der prompt 52 Sekunden nach seiner Einwechslung den Siegtreffer erzielte (84.). Immerhin hatte Frankfurt erstmals in der Rückrunde ins Tor getroffen, war aber nun mitten im Abstiegskampf angekommen, während sich Schalke einige Luft nach unten verschaffte.



Ich halte nix von Sex vor dem Spiel, besonders deshalb, weil ich mir mit Salou das Zimmer teile.

— Jan-Aage Fjörtorft