Später Lohn

Im Gegensatz zur aktuellen Bundesligasituation lief es bei den Schwaben im internationalen Wettbewerb weiterhin gut. Zwar wackelte der verdiente Erfolg in Dänemark kurzzeitig, doch auf die Jokerqualitäten von Harnik war am Ende wieder Verlass.

Überraschend selbstbewusst, als hätten sie mit ihrem aktuellen Tabellenstand in der Bundesliga gar nichts zu tun, setzten die Stuttgarter Kicker den Vize-Meister aus Dänemark bereits in der Anfangsphase unter Druck. Gute Chancen zur Führung hatten vor allem Cacau und Tasci mit ihren zwei Abnahmen nach Standards innerhalb der ersten Viertelstunde, scheiterten aber knapp. Von den Gastgebern kam offensiv im ersten Durchgang so gut wie nichts. Erst nach einem Fehler des VfB-Debütanten Bah wurde Torwart Ulreich von Sörensen geprüft, bestand die Prüfung aber blendend. Vor der Pause blieb Stuttgart zwar leicht überlegen, doch Großchancen ergaben sich nicht mehr.

Ähnlich ging es anfangs auch in den zweiten 45 Minuten weiter. Dann stand Comoranesi plötzlich frei vor Schlussmann Carroll, verstolperte und Cacau zirkelte den Nachschuss übers Tor (55.). In der gleichen Minute prüfte Cacau den Keeper per Kopfball und Bah drückte die Kugel über die Torlinie, befand sich aber im Abseits. Da die Schwaben weiterhin das Spiel beherrschten, schien das 1:0 nur noch eine Frage der Zeit. Carroll rettete ein weiteres Mal gegen Cacau (66.), war allerdings machtlos als sechs Minuten später Kuzmanovic nach Gentner-Flanke frei zum Kopfball kam und traf. Zwei Minuten nach seiner Einwechslung traf Harnik zudem nur das Alu, ehe die Dänen überraschend den Ausgleich durch Johanssen erzielten, der mutterseelenallein vor dem Tor die einzige Chance der Gastgeber in Halbzeit zwei zu nutzen wusste (78.). Odense schien danach aufzuwachen, sieht man von Djemba-Djemba ab, der den Ball vorm eigenen 16er an Boka verlor. Joker Harnik schlenzte dann aus über 20 Metern mit einem Kunstschuss die Kugel ins Tor der Hausherren (86.). Das 3:1 verpassten die Schwaben zwar in den Schlussminuten, doch der Sieg war ihnen nicht mehr zu nehmen.

Ulrich Merk