Mit dem 1:0-Erfolg gegen den Irak feierte Spanien den Halbfinaleinzug und gleichzeitig den 14. Länderspielsieg in Serie. Südafrika bezwang Neuseeland mit 2:0 und wäre schon mit einem Unentschieden gegen den Irak im letzten Gruppenspiel ebenfalls in der Runde der letzten Vier.
Die Rollenverteilung war klar: Spanien - gegenüber dem Auftaktspiel mit Umstellungen in Mittelfeld und Innenverteidigung - kümmerte sich um die Spielgestaltung. Der Irak - ebenfalls stark rotationsverändert - konzentrierte sich nahezu ausschließlich darauf, ein möglichst dichtes Abwehrnetz aufzubauen, das das Kurzpassspiel der Iberer unterbinden sollte. Eine erfolgreiche Taktik des Asienmeisters, denn klare Torchancen der Spanier waren in den ersten 45 Minuten rar gesät. In der 25. Minute konnte der Europameister den irakischen Riegel doch einmal versetzen, allerdings verpasste Villa den krönenden Abschluss. Cazorla hatte mit einer hohen Hereingabe von rechts die Abwehr matt gesetzt, der Volleyschuss des am langen Pfosten lauernden Villa landete jedoch nur im Außennetz. Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts offenbarte Iraks Abwehr einige Schwächen, die zunächst noch unbestraft blieben. Villa verpatzte eine sichere Tormöglichkeit, als er aus kurzer Distanz - Capdevila hatte aus dem rechten Halbfeld eine perfekt getimte Flanke geschlagen - das Leder unplatziert direkt zu Iraks Schlussmann Gassid köpfte (52.). Nur zwei Minuten später bekam der Goalgetter die nächste Chance und die nutzte er in hervorragender Manier. Wieder war Capdevila, diesmal von links kommend, der Vorlagengeber. In zentraler Position lenkte Villa die Kugel per Kopf unerreichbar ins rechte Eck. Bei diesem Tor blieb es, da der Irak sich in der Abwehrleistung wieder stabilisierte, aber viel zu wenig für einen eigenen Torerfolg tat.
Auch im zweiten Spiel der Gruppe A sicherte sich das aktivere und bessere Team den Erfolg. Gastgeber Südafrika drückte gleich nach Anpfiff aufs Tempo und brachte Neuseelands Abwehr in Schwierigkeiten. Die Belohnung holte sich „Bafana Bafana“ aber erst in der 25. Minute ab, als die Partie in einer Flaute steckte. Masilelas Rückpass im Sechzehner kam bei Parker an, dessen Schuss noch leicht abgefälscht wurde und Neuseelands Keeper Moss deshalb keine Abwehrchance ließ. Nach einer guten halben Stunde Spielzeit stand erneut das Duell Moss gegen Parker an, und diesmal konnte der „Kiwi“ mit einer Fußabwehr den zweiten Gegentreffer noch verhindern. Die Ozeanier waren den Afrikanern jedoch kein ebenbürtiger Gegner, auch wenn sie phasenweise den Ballbesitz ausgeglichen gestalteten. Südafrika hatte spielerisch mehr zu bieten - und war torgefährlicher. Die Kombination Masilela/Parker sorgte in der 52. Minute für den 2:0-Endstand, mit dem Neuseeland - das in Torwart Moss seinen besten Akteur hatte - noch gut bedient war.
André Schulin
Die Momente, für die es sich lohnt, Fußballprofi zu sein, sind die, wenn sich Oliver Kahn unter der Dusche einseift.
— Mehmet Scholl