Der ehemalige Nationaltorhüter René Adler sieht Marc-André ter Stegen knapp ein Jahr vor der Fußball-WM in einer extrem undankbaren Lage. «Die Situation ist so komplex. Ich wünsche ihm, dass er schnell wieder fit wird und dass er die Ruhe findet. Er hat aber nicht die Zeit. Die WM steht vor der Tür und er muss ins Spielen kommen. Er wird zwangsläufig im Winter etwas anderes machen müssen», sagte Adler der Deutschen Presse-Agentur.

Rene Adler
•Torwart•Deutschland
Zum Profil
40
1,91
87
R
43 Tsd. €
Regionalliga Nord
28
-
-
Der 33 Jahre alte ter Stegen muss wegen einer Operation am Rücken monatelang pausieren. Es ist schon die zweite schwere Verletzung, seitdem Julian Nagelsmann ihn zur Nummer eins gemacht hat. Beim FC Barcelona und Trainer Hansi Flick wurde ter Stegen zudem zur Nummer drei degradiert.
«Es ist nicht denkbar, dass er ohne Spielpraxis zur WM fährt. Es wäre auch nicht fair allen anderen gegenüber», sagte der 40 Jahre alte Adler.
Adler: Unglaublich, was auf ter Stegen eingeprasselt ist
Der Ex-Torhüter von Bayer Leverkusen und des Hamburger SV war im Jahr 2010 selbst die Nummer eins, bevor er sich vor der WM in Südafrika verletzte. Zwei Rippenbrüche an der Wirbelsäule beendeten damals Adlers Traum von der WM-Teilnahme. Nummer eins wurde Manuel Neuer.
«Ich wollte der Welt zeigen, was ich für ein guter Torhüter bin. Ich bin überzeugt davon, dass die Kombination des Drucks von außen als deutscher Nationaltorhüter, der aber unveränderbar ist, gepaart mit dem inneren Druck, den ich mir selbst gemacht habe, mich damals aus dem Spiel genommen hat», beschrieb Adler.
Dass ter Stegen bei Barça so in Ungnade gefallen ist, verurteilt Adler scharf. «Was mit dem Jungen gemacht wurde, ist respektlos. Es ist unglaublich, was auf ihn eingeprasselt ist. Er wird jetzt fallengelassen von seiner Familie, also dem Verein, für den er so lange alles gegeben und für den er so viel gewonnen hat», sagte Adler. Ter Stegen spielt seit 2014 bei den Katalanen.