Regionalliga - News

Spieler von eigenen Fans bedroht

von dpa26.02.2007 | 09:43 Uhr

Weil einzig Hoffenheim mit einem Sieg aus der Winterpause zurückkehrte, vertiefte sich der Graben zwischen Ausreißer und Verfolger zusätzlich. Zeitgleich fiel im Norden eine Art Titelvorentscheidung. Tabellenführer Osnabrück gewann bei einem der ärgsten Rivalen und löste in Dresden einen Skandal aus.

Regionalliga Nord
Schon vor der schicksalhaften Begegnung gegen den VfL knisterte die Luft in Dresden gewaltig, doch mit der unglücklichen 0:1-Niederlage erreichten die Proteste eine neue Dimension. Mehrere Dutzend Vermummte marschierten am Folgetag am Trainingsgelände auf, zündeten Feuerwerkskörper und drohten der Mannschaft Gewalt an. „Hier muss man ja Angst um sein Leben haben“, kommentierte Dynamo-Stürmer Vorbeck und erwog öffentlich einen Vereinswechsel. Für das nächste Ligaspiel in Düsseldorf erwog das Team einen Boykott. Osnabrück setzte sich durch den Schlüsselsieg weiter in der Tabelle ab, zumal sich Erfurt und Düsseldorf unentschieden trennten (1:1). Im Kampf um Platz zwei brachte sich dadurch ein völlig neuer Name in die Verlosung. Kickers Emden gewann durch ein Tor von Neunaber (75.). mit 1:0 in Berlin und kletterte von sieben auf drei und somit faktisch auf einen Aufstiegsplatz. Zweiter nämlich blieb die Reserve des HSV, die beeindruckend sicher auswärts den VfB Lübeck wegräumte (4:1). Verlor Lübeck wenigstens noch gegen ein Spitzenteam, so blamierte sich Wuppertal bis auf die Knochen. Ausgerechnet gegen Mönchengladbach, abgeschlagenes Schlusslicht der Liga, gab es ein 0:3-Heimdebakel, das alle Aufstiegsträume ab absurdum führte. Im Grunde ähnlich erging es dem FC St. Pauli, dem nach zwei Siegen in Folge auf kuriose Art der Wind es den Segeln genommen wurde. Weil der Rasen im Bremer Weserstadion Schonung bräuchte, sagte der Ligaausschuss das Gastspiel bei Werders Zweiter ab. Für eine Austragung auf der üblicherweise benutzten Spielstätte, so hieß es, würde St. Pauli zu viele Fans mitbringen.

Regionalliga Süd
Die erste Spielrunde nach fast dreimonatiger Pause war noch etwas schläfrig. Zur Wiedereröffnung am Freitag traf zwar der Letzte auf den Ersten, doch Tore gab es in Kaiserslautern nicht. Trotz des kleinen Rückschlages blieb Wehen auch im 15. Spiel am Stück unbesiegt und wurde von der Konkurrenz schließlich auch in Ruhe gelassen. Reutlingen kam beim 2:2 in Darmstadt ebenfalls nur zu einem Punkt und hatte zudem schon mit 0:2 zurückgelegen. Und die Stuttgarter Kickers verloren das Derby beim VfB (0:1), wodurch der Abstand auf einen Aufstiegsplatz bereits auf neun Zähler schwoll. Sieger des Spieltages wurde somit Hoffenheim, das in der Winterpause bei der Konkurrenz gewildert und Kickers-Stürmer Mesic verpflichtet hatte. Genau dieser Mann brachte die TSG nun in Elversberg in Führung und bejubelte schließlich einen 4:1-Auswärtssieg, der die Spannung im Aufstiegsrennen auf den Nullpunkt sinken ließ. Auch im Keller bewegte sich wenig. Genau wie Darmstadt schaffte Pfullendorf (1:1 gegen Siegen) nur ein Unentschieden, während Pirmasens (1:3 in Ingolstadt) auch im zehnten Spiel in Folge sieglos blieb. Einen großen Schritt machten nur die Hessen aus Kassel, die beim direkten Konkurrenten Aalen 2:0 gewannen und sich auf vier Punkte vom bösen Strich entfernten.

Maik Großmann