Spitzenplatz verdient

von Günther Jakobsen11:19 Uhr | 05.10.2012

Dass Hannover fast das gesamte Spiel in Unterzahl agierte fiel überhaupt nicht auf. Klug gestaffelt, sehr beweglich und durchsetzungsstark steckten die "Roten" auch einen frühen Rückstand weg und übernahmen nach dem 2:1-Erfolg über Levante UD die Spitzenposition ihrer Gruppe.

Die Gäste aus Valencia reisten mit zwei alten Bekannten aus der Bundesliga an: Christian Lell und Theofanis Gekas. Und der Grieche war mehr oder minder aktiv daran beteiligt, dass Hannovers Erfolgsaussichten ziemlich früh einen herben Dämpfer bekamen. Als Haggui ihn im Sechzehner kurzzeitig klammerte - eine Dummheit des Tunesiers, die mit der roten Karte bestraft wurde - ging Gekas zu Boden und Levante bekam eine Strafstoßchance, die Michel souverän nutzte (9.). Slomka reagierte umgehend auf die veränderte Lage. Schlaudraffs Arbeitstag wurde beendet, er musste dem eingewechselten Felipe weichen, der wiederum Hagguis Platz in der Innenverteidigung einnahm. Die Gäste waren nun in der komfortablen Lage, mit einer Führung im Rücken den in Unterzahl spielenden Gegner kommen zu lassen, um auf Konter zu lauern. Ein Vorteil, den sie allerdings nicht allzu lange genießen konnten. Als Iborra im eigenen 16er von Huszti verladen wurde, leistete sich auch der Mittelfeldakteur der Gäste eine Eselei, indem er, am Boden liegend den Ball mit der Hand spielte. Einen Platzverweis kassierte Levante dafür zwar nicht, wohl aber einen Strafstoß - und der brachte, von Huszti knallhart rechts in die Maschen gesetzt, den 1:1-Ausgleich (21.). Kurzfristig wirkte es so, als würden die Spanier nun ihre Überzahl dazu nutzen, auf eine erneute Führung zu drängen. Doch Hannover stand gut, fand trotz seiner Unterzahl immer wieder einen anspielbereiten Akteur und übernahm die Spielkontrolle.

Die „Roten“ übten gleich nach Wiederanpfiff erfolgreich Druck auf die Gäste aus. Aus einem Gewühl im Strafraum heraus zog Stindl ab - der Schuss wurde geblockt. Doch der 96er kam nochmals an den Ball und stocherte das Spielgerät zu Ya Konan, der freie Bahn zur 2:1-Führung vorfand (49.). Zwei Kopfballchancen durch Gekas (56./58.), erstere ganz stark von Zieler pariert, ließ Hannover in der Folgezeit zu. Ansonsten aber erreichten die Niedersachsen mit ihrer Offensiv-Verteidigung das Ziel, den Gegner weit weg vom eigenen Sechzehner zu halten. Eigene Torchancen sprangen nicht mehr heraus, abgesehen von einem Eckstoß, den Huszti direkt aufs Tor zog. UD-Keeper Navas hatte einige Mühe die Kugel wegzufausten (73.). In den Schlussminuten dann tauchten die Gäste doch noch verstärkt am Strafraum der 96er auf. In der einzigen wirklich brisanten Szene, als Rios in der Nachspielzeit allein vor Zieler auftauchte, rettete Hannovers Schlussmann den verdienten 2:1-Erfolg. Vor Levante (3), Twente (2) und Helsingborgs (1) besetzten die Niedersachsen nach zwei Runden mit ihren vier Zählern den ersten Rang der Gruppe L.

André Schulin



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