Frauen-WM - News

Starke Antwort auf die Kritik

von Günther Jakobsen23:03 Uhr | 05.07.2011

Vor der Partie waren viele Zweifel am Nervenkostüm der deutschen Frauen laut geworden, doch gegen die gut dagegen haltenden Französinnen zeigte das Team Charakter und erzwang mit einer starken Leistung den Gruppensieg.

Bis auf einen Eckball für die Deutschen, der nichts einbrachte, gab es in den ersten Minuten keine auffällige Torannäherung, da beide Teams in der Vorwärtsbewegung regelmäßig am 16er hängen blieben. Ein Übergewicht erkämpften sich die Neid-Damen nach gut zehn Minuten, kamen durch Kapitänin Garefrekes auch plötzlich frei vors Tor der Gäste, doch sie stand im Abseits (13.). Einige zügige deutsche Angriffe, auch als Konter, folgten, doch keine echte Chance. Die Französinnen blieben derweil vorne blass, wurden aber auch bestens abgeblockt. Mit der ersten echten Möglichkeit fiel nach 25 Minuten allerdings prompt das 1:0 für die Deutschen. Freistoß Peter aus dem linken Halbfeld über die Ansammlung am 16er-Rand hinweg, Garefrekes war optimal in den Rücken der Abwehr gestochen und köpfte hoch ins linke Eck ein. Nach 31 Minuten musste Torfrau Angerer erstmals eingreifen, faustet eine Freistoßflanke zur Ecke. Keine Minute später setzte sich auf der Gegenseite Laudehr am linken Flügel durch und Grings köpfte ihre optimale Flanke zum 2:0 aus zentraler Position stramm ins Netz (32.). Inzwischen dominierten die effektiven, druckvolleren Deutschen eindeutig. Frankreich reagierte, aber Laudehr & Co. agierten. Mit dem Vorsprung im Rücken wurde das Match von den Deutschen mit viel Ballbesitz und präzisen Mittelfeldstafetten, aber auch ohne weitere Highlights, in die Pause gespielt.

Mit Hingst für die gelbbelastete Laudehr ging es in Hälfte zwei, und die Zurückliegenden attackierten früher, während Deutschland weniger präzise spielte. In der 56. Minute fiel der Anschlusstreffer durch die eingewechselte Delie per Kopf nach einem Eckball. Doch die deutschen Frauen fanden über den Kampf zurück in die Partie, holten durch Bajramaj einen Elfer heraus, den Grings (68.) sicher verwandelte. Für die Notbremse sah Torfrau Sapowicz zudem die Rote Karte. Aber ein erneut gewonnenes Kopfballduell nach einer Ecke ließ die Französinnen vier Minuten später wieder verkürzen. Georges hatte sich diesmal durchgesetzt (72.). Das Spiel nahm noch mehr Fahrt auf, mit Chancen auf beiden Seiten. Zuerst schoss Delie vorbei (73.), dann verfehlte ein Grings-Freistoß knapp das Ziel (75., Außennetz), und wenig später verpassten Bajramaj und Goeßling (77.) per Doppelchance das 4:2. Dieser Treffer fiel kurz vor Schluss durch einen herrlichen Schuss ins lange Eck von Okoyino de Mbabi, die eine Weiterleitung von Grings aus halbrechter Position bestens verwertete (89.). Das Resultat spiegelte letztlich auch die Kräfteverhältnisse dieser Partie wieder.

Ulrich Merk



Wir waren früher härter - bei uns gab's keine Verletzungen, sondern nur glatte Brüche.

— Jürgen Friedrich